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Der Mann mit dem roten Schal

Spur zu Capitol-Randalierer führt über roten Schal nach Schweden

Die Bewohner von Skellefteå dürften nicht schlecht gestaunt haben, als im Zuge der Ermittlungen rund um die Randale im Washingtoner Capitol auf einmal ihre Stadt in den Fokus der US-amerikanischen Öffentlichkeit rückte.

Roter Schal Capitol
Der rote Skellefteå-Schal oben links. (Screenshot von Daily Mail-Snapchat. )
Genauer gesagt: Ein roter Schal, den es so nur in der 72.000-Einwohner-Stadt in Nordschweden gibt bzw. gegeben hat. Gedacht war das Kleidungsstück vor ziemlich genau drei Jahren nämlich als Weihnachtsgeschenk für ehemalige Bewohner.

1.000 Exemplare hatte die örtliche Behörde damals produzieren und verteilen lassen. Und nun – drei Jahre später – macht einer der Schals Karriere, weil er um den Hals eines bislang unidentifizierten Capitol-Randalierers gewickelt war. Wie klein die Welt doch ist.

Ein Bild zeigt den Schalträger vor den Toren des Capitols. Mit langem Bart, US-Fahnen und Helm bewaffnet – und in eindeutig animierender Pose. Damit nicht genug: Später wurde er auch im Gebäude gesichtet. Bilder belegen das.

Der Mann mit dem roten Schal war also mehr als nur ein aufgebrachter Protestierer. Er muss vielmehr an der Erstürmung des Capitols aktiv beteiligt gewesen sein, weshalb die US-Behörden ihn in den laufenden Ermittlungen als Person „von Interesse“ bezeichnen.

Da die Spur des Schals eindeutig nach Schweden führt, baten die Ermittler auch hier um Mithilfe bei der Identifizierung seines Trägers. Doch bislang kann man sich auch hier keinen Reim auf das Ganze machen.

Laut The Local wurden die roten Schals in Skellefteå ausschließlich 2017 verschenkt. Schwedische Medienvertreter veranlasste die Angelegenheit, eine Liste mit 934 Personen durchzugehen, die im betreffenden Jahr ein Exemplar erhalten haben.

Und siehe da, eine davon lebt tatsächlich in den USA. Das Problem daran: Es handelt sich dabei um eine Frau, die auf Nachfrage auch noch angab, keinen Schal, sondern Socken erhalten zu haben.

Kälter könnte die Spur aktuell also kaum sein. Aber der Ehrgeiz der schwedischen Öffentlichkeit scheint entfacht zu sein, was kein gutes Zeichen für den weiteren Lebensweg des Mannes mit dem roten Schal sein dürfte.

sh

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