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Stimmen und Kommentare zum Wahlergebnis in Schweden

Schwedische Zeitungen sind sich einig: Die Schwedendemokraten sind die Sieger dieser Wahl

In den schwedischen Zeitungen ist man allgemeinhin der Meinung, dass – unabhängig davon, wer am Ende Schwedens Ministerpräsident wird – die nationalistische Partei der Schwedendemokraten (SD) der große Sieger der Wahl ist. Den Ministerpräsidenten würde die rechtsradikale Partei jedoch nicht stellen. Wenige Abgeordnete anderer Parteien seien bereit, mit SD eine Regierung zu bilden, heißt es.

Wahlergebnis Schweden
Der noch amtierenden Ministerpräsidentin Schwedens Magdalena Anmdersson wird ein passables Wahlergebnis attestiert. (Foto: Socialdemokraterna / CC BY-NC-ND 2.0)
Die liberale Zeitung Expressen schreibt, dass der Parteivorsitzende Jimmie Åkesson mit dem Wahlergebnis vom Sonntag zufrieden sein kann, betont aber, dass das Ergebnis darauf zurückzuführen sei, dass die größte Partei des Landes, die Sozialdemokraten, ohne ein eigenes politisches Programm in die Wahl gegangen seien.

Stattdessen hätten die Sozialdemokraten versucht, die Wahl zu einem Referendum über die Schwedendemokraten zu machen, schreibt die Zeitung. Jimmie Åkesson und seine nationalistische und EU-feindliche Partei sei der große Gewinner dieser destruktiven Taktik.

„Das scheint nicht zum Sieg geführt zu haben. Im Gegenteil, die SD sind weiter gewachsen und haben die Rolle der zweitgrößten Partei Schwedens übernommen. Das ist sehr unglücklich“, so Expressen.

Gutes Wahlergebnis für Andersson attestiert

Die Redakteure von Blekinge Läns Tidning sind der Meinung, dass Ministerpräsidentin Magdalena Andersson für ein solides Ergebnis gelobt werden könne und dass die Moderaten (Moderate Sammlungspartei / Moderata samlingspartiet) unter Ulf Kristersson nicht mehr die zweitgrößte Partei in Schweden sind.

„Der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg wird für Ulf Kristersson sehr gering sein. Wird man sich an ihn als den Verlierer erinnern, der die SD in der Stimmenzahl zu den Moderaten aufschließen ließ? Oder als der Gewinner, der eine neue Koalition an die Macht führen könnte? Ein paar tausend Stimmen machen den Unterschied“, so die Zeitung.

Weiterhin schreibt die Zeitung: „Die Tatsache, dass die Sozialdemokraten ein so gutes Ergebnis erzielen werden, ist eine starke Leistung von Magdalena Andersson. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es bei der Wahl hauptsächlich um politische Problemfelder wie Rechtspolitik, Migrationspolitik und Energiepolitik ging. Die Sozialdemokraten haben auf der Anklagebank gesessen, sich aber behauptet.“

Lena Mellin im Aftonbladet schreibt, dass Kristersson eine doppelte Niederlage erlitten habe. Zum zweiten Mal als Parteivorsitzender hat er bei den Wahlen eine Niederlage für die Partei erlitten.

Die zweite Niederlage schmerze wahrscheinlich mehr, da die Schwedendemokraten seine Partei nun als zweitgrößte politische Kraft Schwedens abgelöst haben.

Mellin merkt jedoch an, dass der Schmerz über den Verlust des zweiten Platzes noch gemildert werden kann, wenn die Partei am Ende eine neue Regierung anführt. Obgleich Kristersson in doppelter Hinsicht verloren habe, habe er jedoch noch die Möglichkeit Ministerpräsident zu werden, sollte sich der rechte Block im Parlament einig werden.

Schwierige Koalitionsverhandlungen

Die Nachrichtenagentur TT glaubt, dass die Koalitionsverhandlungen sehr anspruchsvoll werden könnten. Im Moment sieht es so aus, als ob Kristersson der beste Kandidat für das Amt des nächsten schwedischen Ministerpräsidenten sei.

Aber die Tatsache, dass die Schwedendemokraten größer geworden sind als die Moderaten, kann diese Pläne beeinträchtigen.

Der SD-Vorsitzende Jimmie Åkesson sagt, er erwarte, dass seine Partei im Falle eines Machtwechsels eine „zentrale Rolle“ spielen werde und dass das Beste für Schweden eine Mehrheitsregierung wäre.

Aber weder die Moderaten noch die Christdemokraten oder die Liberalen wollen die Schwedendemokraten in einer Regierung haben. Kristersson sagt, er sei bereit, mit ihnen im Riksdag zusammenzuarbeiten.

Außerdem werden die Liberalen eine Regierung mit der SD nicht unterstützen, geschweige denn in einer solchen Regierung sitzen.

Die Wahlbehörde geht davon aus, dass erst am übermorgigen Donnerstag ein einigermaßen vollständiges Wahlergebnis vorliegen werde, wenn die Stimmen aus dem Ausland und die Briefwahlstimmen ausgezählt sind.

Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass der rechte Block mit 49,7 % vor dem rot-grünen Block mit 48,8 % liegt. Das würde eine Mandatsverteilung von 175 zu 174 zugunsten des blauen Blocks ergeben.

Unser QUIZ zum Thema SCHWEDEN

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