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Ärger in Schottland: „Fragen Sie mal in Wales nach. Da ist es dasselbe“

Schottland: Mögliche Nachfolgerin von Premier Boris Johnson sendet erste Giftpfeile

Wer dachte, die Zeit nach Premierminister Boris Johnson könne für Schottland eigentlich nur besser werden, dürfte sich gewaltig getäuscht haben. Jedenfalls mit Blick auf die offen ausgesprochenen Ambitionen des Landes, alsbald eine unabhängige Nation zu werden.

Liz Truss
Liz Truss möchte die Probleme lieber ignorieren. Hier beim Besuch der britischen Truppen, die im Rahmen der verstärkten Vorwärtspräsenz (eFP) in Estland stationiert sind.
(Foto: Simon Dawson / No 10 Downing Street)
Warum das so ist? Weil Liz Truss, neue Hoffnungsträgerin der konservativen Tory-Partei und mögliche Nachfolgerin Johnsons, bei einer Wahlkampfveranstaltung in ziemlich rüder Manier zu verstehen gegeben hat, was sie von der schottischen Regierungschefin und ihren Zielen hält: gar nichts.

Bei ihrer Rede bezeichnete Truss ihre Gegenspielerin in spe – Nicola Sturgeon – als eine lediglich um Aufmerksamkeit bemühte Persönlichkeit, auf deren Meinung man nichts geben solle. „Ich denke, sie zu ignorieren, ist das Beste, was man machen kann.“ Rumms mit Sternchen.

Zugleich schloss Truss, die noch amtierende Außenministerin Großbritanniens, für den Fall ihrer Wahl ein weiteres Unabhängigkeitsreferendum in Schottland kategorisch aus. Sie bezeichne sich als ein „Kind der Union“, ließ sie ihre Zuhörer wissen.

„Wir müssen den Menschen in Schottland, Nordirland und Wales zeigen, was wir (in London) für sie leisten. Und wir müssen dafür sorgen, dass alle unsere Regierungsmaßnahmen im gesamten Vereinigten Königreich gelten“, so Truss weiter.

Und die Antwort aus Schottland? Ließ natürlich nicht lange auf sich warten. Zwar war es nicht Sturgeon selbst, die konterte, aber mit John Swinney einer ihrer hochrangigen Weggefährten: „Was Liz Truss von sich gegeben hat, ist völlig und absolut inakzeptabel“, ließ er im BBC-Radio wissen.

Schottland sei in den letzten Jahren durch die Haltung der konservativen Partei immer wieder „mit Füßen getreten“ worden, so Swinney weiter. Truss‘ Kommentar zeige einmal mehr, dass eine engere Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten einfach nicht möglich sei.

„Wenn ich mit der britischen Regierung zu tun habe, erlebe ich das häufig – eine Verachtung für Schottland und den Wunsch, uns als Nation herabzusetzen. Und nicht nur uns geht es so: Fragen Sie mal in Wales nach. Da ist es dasselbe“, ließ Swinney seinem Frust freien Lauf. Fortsetzungen folgen, garantiert und reichlich.

Unser QUIZ zum Thema SCHOTTLAND

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