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„Kurze, scharfe Aktion gegen Corona“

Kneipen müssen in Teilen Schottlands 16 Tage schließen

Die Corona-Infektionszahlen in Schottland sind derzeit so besorgniserregend, dass Regierungschefin Nicola Sturgeon nun die gut zweiwöchige Schließung zahlreicher Pubs und Bars ankündigen musste.

Schottischer Pub
Clachan Inn, eine schottische Taverne. (Foto: Stoo)
Es solle eine „kurze, scharfe Aktion“ gegen das Virus sein, die dazu beitragen soll, dass Schulen und Geschäfte möglichst über den gesamten Winter hinweg geöffnet bleiben können.

Konkret richtet sich das Konzept hinter den Beschränkungen in erster Linie gegen den Genuss von Alkohol in geschlossenen Räumen, der für einen Gutteil des schottischen Infektionsgeschehens verantwortlich gemacht wird. Alkohol und Vorsicht: Das passt nur bedingt.

Ab dem kommenden Freitag – Ortszeit 18 Uhr – sind alle Kneipen, Bars, Restaurants und Cafés des Landes angewiesen, von 6 Uhr morgens bis 18 Uhr ausschließlich alkoholfreie Getränke auszuschenken.

In der Außengastronomie soll es zudem möglich sein, auch alkoholische Getränke anzubieten. Jedoch nur bis zur derzeitigen Ausgangssperre um 22 Uhr. Und wirklich nur draußen.

Damit nicht genug: In den von der Gesundheitsbehörde als besonders Corona-gefährdet eingestuften Regionen Großraum Glasgow und Clyde, den Lothians, in Lanarkshire, Arran, Ayrshire und im Forth Valley müssen in dem 16-tägigen Zeitraum sämtliche Gastronomien geschlossen bleiben. Und zwar komplett.

Ausnahmen bilden hier lediglich Imbisse und Cafés, die über keine Alkohollizenz verfügen. Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste (Hotels und Herbergen) sollen laut einem Bericht des „Guardian“ ebenfalls geöffnet bleiben.

In den genannten Gebieten sind die Menschen ferner dazu aufgerufen, öffentliche Verkehrsmittel wie Busse und Bahnen zu meiden – und sich nach Möglichkeit nicht in andere Regionen zu begeben.

Im selben Atemzug kündigte Regierungschefin Sturgeon an, den von diesen Maßnahmen direkt betroffenen Betrieben innerhalb der nächsten 14 Tage zusätzliche 40 Millionen Pfund Direkthilfe bereitstellen zu wollen.

Das Maßnahmenpaket sei in dieser angespannten Situation „unerlässlich“, teilte Sturgeon mit. Es sei nun einfach an der Zeit, durch gezielte Beschränkungen beim Alkoholausschank eine der größten Infektionsketten des Landes temporär zu durchbrechen.

„Der Ausschank von Alkohol kann die Bereitschaft der Menschen zu sozialer Distanzierung natürlich negativ beeinflussen“, unterstrich Sturgeon ihre Haltung.

Anders sieht es James Withers. Er ist Geschäftsführer von Scotland Food and Drink und damit eine einflussreiche Stimme der direkt betroffenen Betriebe. Die Schließungen seien „ein Hammerschlag für das schottische Gastgewerbe“, ließ er wissen. Für viele Beteiligte gehe es nun ums nackte Überleben.

sh

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