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Flucht und Vertreibung

Norwegen will Kinder aus dem Flüchtlingslager Moria aufnehmen

Nach dem jüngsten Corona-Ausbruch im Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos, hatte sich die Lage für Flüchtlinge dort nochmals verschärft. „Ärzte ohne Grenzen“ forderte eine Teil-Evakuierung des Lagers.

Kjell Ingolf Ropstad
Kjell Ingolf Ropstad, Familienminister und Vorsitzender der konservativen Kristelig Folkeparti. (Foto: Kristelig Folkeparti KrF)
Die Ärzte möchten, dass zumindest 234 Menschen mit hohem Risiko für eine Covid-19-Schwersterkrankung aus dem Lager herausgeholt werden und aufs griechische Festland oder in andere EU-Staaten gebracht werden. Das berichtete Ende letzter Woche ZDF-Heute.

Die Hygienezustände in den Lagern auf Lesbos werden als „miserabel“ beschrieben. In dem Lager, das einst maximal 2.840 Asylsuchende aufnehmen sollte, halten sich nun rund 13.000 Menschen auf.

Norwegen hat jetzt angekündigt, seinen Beitrag leisten und einigen Flüchtlingen eine Herberge bieten zu wollen.

„Norwegen wird bald bereit sein, unbegleitete Minderjährige und Familien mit Kindern aus dem Camp Moria in Lesbos aufzunehmen“, sagte Familienminister Kjell Ingolf Ropstad gegenüber der VG.

Ropstad (Kristelig Folkeparti) teilt der Zeitung mit, dass mehrere Länder die Flüchtlinge bereits aus dem Lager Moria aufgenommen haben und dass die von der Regierung gestellten Bedingungen für einen Beitrag Norwegens ebenfalls bald erfüllt zu sein scheinen. Norwegen sei dann bereit, die Kinder aus dem Lager zu entfernen.

„Wir haben mit Ungeduld erwartet, dass Norwegen zusammen mit mehreren Ländern unbegleitete Minderjährige und Familien mit Kindern aus dem Lager Moria herausbringt“, so Ropstad.

Im Juli kritisierten die Vereinten Nationen Norwegen dafür, dass die Regierungsparteien eine Vereinbarung getroffen haben, die besagt, dass Norwegen gefährdete Kinder und Familien aus dem Lager entfernen soll, vorausgesetzt, dass „mindestens acht bis zehn andere Länder in Europa ebenfalls Flüchtlinge aufnehmen“.

Bisher haben zwei Länder die Flüchtlinge aus dem berüchtigten Lager aufgenommen, und fünf weitere Länder den Prozess zur Aufnahme eingeleitet. VG bezieht sich auf Regierungsvertreter, die sagen, dass nur acht Länder Menschen aus dem Lager entfernt haben und Norwegen ebenfalls einen Beitrag leisten kann.

„In der Vergangenheit hat Norwegen auf eine Umsiedlung gedrängt und ist allein gelassen worden. Jetzt sind mehrere Länder gemeinsam dabei, und das bedeutet, dass mehr Menschen das Lager verlassen dürfen“, fährt der Vorsitzende seiner Partei fort.

Ropstad sagt, dass Norwegen eine Zahl aufnehmen werde, die im Verhältnis zu dem steht, was die anderen Länder täten.

Die Länder, die zuletzt dazu bereit waren, die Flüchtlinge aufzunehmen, sind Luxemburg, Aufnahme von 12 unbegleiteten minderjährigen Kindern, Deutschland 47, Finnland 25, Portugal 25, Irland 8, Belgien 18 und Frankreich 49. Außerdem hatte die Schweiz 23 Kinder und das Vereinigte Königreich 16 aufgenommen, aber diese sind nicht Teil der gemeinsamen Bemühungen der EU und zählen daher nicht in die Berechnung der Regierung ein, schreibt die Zeitung.

ap

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