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Mit die schönsten Strecken in Europa

Mit Auto oder Wohnmobil durch Norwegen – Was gilt es zu beachten?

Mit dem Auto oder Wohnmobil durch Norwegen zu gondeln, hat etwas von einem Lebenstraum. Es gibt unendlich viele schöne Strecken. Besonders zu empfehlen sind die Norwegischen Landschaftsrouten. Davon gibt es landesweit fast 20. Und jede davon ist ein Highlight.

bergpass norwegen
Bergpässe in Norwegen: meist spektakulär, je nach Witterung aber auch berüchtigt.
(Foto: rawqstudio)
Bekannt sind diese Prachtrouten nicht nur für ihre landschaftlichen Reize, sondern auch für ihre prima Infrastruktur. Also auch Rast- und Parkplätze sowie Aussichtspunkte, die zu fast 100 Prozent in einem Topzustand sind.

Die meisten Landschaftsrouten finden sich im Westen des langgezogenen Landes. In Summe bringen es diese Strecken auf eine Gesamtlänge von über 2.000 Kilometern. Da hätte man also ein paar Tage lang was zu tun. Wie gesagt: ein Lebenstraum.

Damit alles reibungslos und nach Wunsch verläuft, sollte bzw. muss man sich an die in Norwegen geltenden Verkehrregeln haten. Was auch sonst? Zum Einstudieren und Planen folgen ein paar wesentliche Eckpunkte des Regelwerks.

Finger weg vom Alkohol: Fahren unter Alkoholeinfluss ist in Norwegen nur in kleiner Dosis erlaubt. Zugelassen ist ein Blutalkoholgehalt von 0,2 Promille – also fast nichts. Und man sollte sich dran halten, sonst kann das norwegische Strafregister mit Wucht zuschlagen.

Verstöße werden mit mindestens 500 Euro Bußgeld geahndet. Und das ist erst der Anfang. Je nach Höhe des Pegels ist schnell mal ein kompletter Monatslohn und mehr weg. Wohl das finanzielle Ende des erhofften Traumurlaubs in Nordeuropa.

Geschwindigkeitsbegrenzung: In den Städten sind in Norwegen 50 Stundenkilometer erlaubt, in bestimmten Bereichen können es wie in Deutschland auch mal nur 30 km/h sein. Darauf sollte man unbedingt achten, weil 20 km/h zu viel schon fast 400 Euro kosten. Außerhalb von Ortschaften liegt das Limit bei 80 km/h. Es sei denn, es handelt sich um eine als Schnellstraße bzw. Autobahn gekennzeichnete Route. Hier sind 100 Stundenkilometer drin.

Da die Witterung in Norwegen ein nicht ganz unwesentlicher Faktor ist, gerade in den kalten Monaten, sollte man das Tempolimit jedoch nicht unbedingt ausreizen. Wildunfälle sind gerade auf den Überlandstrecken des Landes keine Seltenheit.

Gesetzliche Einschränkungen gibt es noch für Autos mit Wohnwagen und Anhänger. Diese dürfen landesweit mit maximal 80 Stundenkilometern bewegt werden. Hat ein Anhänger bzw. Wohnwagen kein eigenes Bremssystem, sprechen wir sogar nur von 60 km/h. Da können die Tage erfahrungsgemäß ziemlich lang werden.

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Unten Frühling, oben Schnee und Eis: in Norwegen prallen die Jahreszeiten aufeinander – häufig mit gewissen Unwägbarkeiten für Autofahrer. (Foto: e. lopezgarre)
E-Urlaub: Was die Elektromobilität betrifft, geht Norwegen mit Volldampf voran (wir haben berichtet). Es wurde bereits und wird massiv in die E-Infrastruktur investiert, was das Land für eine Rundfahrt im Elektroauto sehr reizvoll macht.

Gerade entlang der Hauptachsen des Landes sind bereits viele Schnellladestationen entstanden. Ein Service im Übrigen, den auch viele Hotels anbieten – zum Teil inklusive. Vorbildlich und wegweisend. Und für Norwegen natürlich ein Ass im Ärmel, um internationalen Touristen auch in Zukunft mit gutem Gewissen Rundreisen auf vier Rädern schmackhaft zu machen.

Mautsystem: Schon eine gefühlte Ewigkeit wird in Norwegen für die Nutzung von Straßen Maut erhoben. Und das Land zahlt es in Form einer nahezu perfekten Verkehrsinfrastruktur zurück. Mautgeld ist in Norwegen also gut investiert, das darf man wohl so sagen.

Unterstützt wird der Bau von Tunnels, Brücken, Straßen und Aussichtspunkten – wie eingangs berichtet. Es gibt landesweit viele Mautstationen, viele davon funktionieren automatisch und minutenschnell. Ausgenommen bleibt von der Maut niemand, weder in- noch ausländische Fahrer. Als Tourist registriert man sich am besten über das Portal www.autopass.no. Abgebucht wird per Kreditkarte, erfasst werden die Durchfahrten in Mautzonen automatisch. Funktioniert alles prima.

Weitere Regelungen und Sanktionen: Freisprechanlagen sind in Norgen natürlich erlaubt, nicht aber das Handy am Ohr. Wer sich erwischen lässt, zahlt knapp 140 Euro. Das Abblendlicht muss sozusagen rund um die Uhr angeschaltet sein, sonst wird man mit einem Bußgeld von 250 Euro daran erinnert. Fahren bei Rot macht fast 600 Euro, anderen Verkehrsteilnehmern die Vorfahrt nehmen ebenfalls. Wie gesagt, man sollte sich in Norwegen tunlichst an die Regeln halten.

Berg und Tal: Norwegische Bergpässe können wetterbedingt jederzeit geschlossen werden. Sei es wegen Sturm oder Schneefall – solche Schließungen sind fast ganzjährig nicht ausgeschlossen. Selbst dann, wenn in Tallagen frühsommerliche Temperaturen gemessen werden. Besonders oft kommt es in Norwegen in den Übergangszeiten zu solchen Maßnahmen. Also in den Perioden April/Mai und September/Oktober. Damit sollte man rechnen und ggf. Alternativrouten im Gepäck haben.

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Solche und ähnliche Ausblicke sind es, die Norwegen für motorisierte Rundreisen derart attraktiv machen. (Foto: Orangenlicht)
Bereifung: Im Winter muss das Reifenprofil mindestens 3 Millimeter betragen. Sogenannte Spikereifen sind in Norwegen von Anfang November bis etwa April erlaubt. Im Norden des Landes ist die Dauer sogar noch um je einen Monat ausgeweitet. Im Sommer muss das Profil mindestens 1,6 Millimeter betragen.

Abschließend noch der Hinweis, dass Achtsamkeit im norwegischen Straßenverkehr groß geschrieben wird wie sonst kaum auf der Erde. Das bedingt, dass die Starken (Autos und Wohnmobile) besonders behutsam mit den Schwachen (Fußgänger und Radfahrer) umgehen.

Kurzum: Der in Norwegen gelebte Anstand gebietet es, dass man Fußgänger ohne Zögern und Nörgeln die Straße queren lässt und Radfahrer nur dann überholt, wenn wirklich keine Gefahr besteht. Ein Urlaub in Norwegen kann und soll ja auch der Entschleunigung dienen. Das fängt bereits im Straßenverkehr an.

sh

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