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Wichtiger Lebensraum für Eisbären

Norwegen wandelt letzte arktische Kohleabbau-Region in riesigen Nationalpark um

Die norwegische Regierung hat im Juni angekündigt, ein Gebiet im Norden des Landes einer klimapolitischen 180-Gradwende zu unterziehen. Gemeint ist der Van Mijenfjord im Svalbard-Archipel (Spitzbergen), wo die letzte arktische Kohlemine Norwegens seit 2017 Stück für Stück runtergefahren wird und nun einem Nationalpark Platz machen soll.

eisbaer warnung spitzbergen
Schild auf Spitzbergen: Wer warnt eigentlich die Eisbären vor uns Menschen? (Foto: Joffi2017)
„Unser Ziel ist es, aus Svalbard eines der am besten verwalteten Schutzgebiete der Welt zu machen. Dazu müssen wir Maßnahmen ergreifen, die den Klimaveränderungen gerecht werden“, teilte das zuständige Ministerium jüngst in einer Meldung mit.

Heißt im Klartext, dass weite Teile des Archipels nach einer langen Phase des Abbaus seiner Bodenschätze wieder in eine lebendige Wildnis verwandelt werden sollen. Entstehen wird so neuer und dringend benötigter Lebensraum für Eisbären, Robben und zahllose andere arktische Arten, die akut vom Klimawandel bedroht sind.

Zuvor lief es anders, denn über rund 100 Jahren wurde in der Region mit staatlichem Placet Kohle abgebaut. Die Abkehr davon erfolgte schließlich 2016 unter dem Eindruck wenig mutmachender Klimamodelle, die für die arktische Region und ihre Bewohner schlimmste Konsequenzen erahnen lassen.

Von zentraler Bedeutung ist der Van Mijenfjord gerade deshalb, weil er das ganze Jahr über Meereis führt und damit ideale Jagdbedingungen für Eisbären bietet. Zugleich wurde der Fjord über Jahrzehnte dazu benutzt, Schiffe mit Kohle aus der Svea-Mine zu beladen.

Dass das Gift für ein sensibles Ökosystem ist, dürfte den politisch Handelnden lange vor dem nun veröffentlichten Beschluss bekannt gewesen sein. Es brauchte also den klimatischen Problemdruck, der nun ohne jeden Zweifel da ist. Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht zu spät ist, um die Region wieder in einen unberührten Naturzustand zu überführen.

Insgesamt sieben Nationalparks, 15 Vogelschutzgebiete und sechs Bioreservate verteilen sich bereits heute auf etwa zwei Drittel des 60.000 Quadratkilometer großen Archipels. Die Region mit der Hauptinsel Spitzbergen ist laut dem Good News Network Lebensraum für knapp 3.000 Eisbären und mehr als 20 Millionen Vögel, die hier im Spätsommer nisten.

Mit dem Beschluss der norwegischen Regierung soll das Schutzgebiet des Archipels bald um zusätzliche gut 3.000 Quadratkilometer erweitert werden. Entstehen wird dann der Van Mijenfjord-Nationalpark. Ein guter Plan. Hier die Ankündigung der Regierung im norwegischen Original.

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sh

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