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35 Crewmitglieder betroffen

Corona-Ausbruch auf Kreuzfahrtschiff von Hurtigruten

Für den Kreuzfahrtanbieter Hurtigruten ist es ein Image-Gau mit unabsehbaren Folgen: Gleich zu Beginn des Corona-Restarts hat das Virus zugeschlagen.

MS Nordkapp Hurtigruten
MS Nordkapp, Hurtigruten. (Foto: Michaelmep)
Nachdem zunächst bei zwei erkrankten Crewmitgliedern der MS Roald Amundsen eine Covid-19-Erkrankung nachgewiesen werden konnte, ist die Zahl der Infizierten laut einem Forbes-Bericht nun sprunghaft auf 36 Personen gestiegen.

Es handelt sich bei den Erkrankten fast ausschließlich um Crewmitglieder, die jedoch mehrere Fahrten betreut haben sollen. Bislang sei lediglich ein Passagier betroffen, heißt es. Dennoch bestehe natürlich zeitversetzt die Gefahr weiterer Infektionen.

Aus diesem Grund müssen sich nun 400 Hurtigruten-Reisende umgehend in zehntägige Quarantäne begeben. Daniel Skjeldam, Chef des Unternehmens, brachte Medien gegenüber sein Bedauern zum Ausdruck. „Das Ganze tut uns sehr leid“, teilte er mit.

Für die ohnehin angeschlagene Kreuzfahrtbranche ist es ein Zwischenfall zur Unzeit. Nachdem die Pandemie über Monate praktisch den gesamten Markt zum Erliegen gebracht hatte, sollte es mit dem Restart endlich wieder bergauf gehen.

Nun der erneute Rückschlag, der das Vertrauen in die Branche erheblich schädigen dürfte. Eine weitere Hurtigruten-Kreuzfahrt, die für die kommenden Tage geplant war, ist nach Bekanntwerden der Vorfälle sofort abgesagt worden.

Die MS Roald Amundsen liegt nun bis auf Weiteres in der norwegischen Stadt Tromsø vor Anker, wo bereits vier Besatzungsmitglieder in ein örtliches Krankenhaus überführt werden mussten.

Kritik am Vorgehen von Hurtigruten gab es vom Bürgermeister der Stadt. Sein Vorwurf: Das Unternehmen habe Hunderte von Passagieren von Bord gehen lassen, ohne zunächst das Ausmaß des Corona-Ausbruchs zu klären.

Zudem soll Hurtigruten Probleme gehabt haben, alle potenziell infizierten Passagiere zeitnah zu kontaktieren.

Ein Sprecher der Reederei wies den darin mitschwingenden Vorwurf der Fahrlässigkeit umgehend zurück. Es habe an Bord „nicht einmal das kleinste Anzeichen für irgendwelche Symptome“ gegeben, heißt es in der Stellungnahme. Daher sei es für die Handelnden selbstverständlich gewesen, alle Passagiere an Land gehen zu lassen.

Laut Forbes soll sich ein Passagier auf Medienanfrage positiv zu den Sicherheitsmaßnahmen an Bord der MS Roald Amundsen geäußert haben. Die Infektionskontrolle sei sehr ernsthaft betrieben worden.

Es habe regelmäßige Erinnerungen zur Einhaltung von Hygienemaßnahmen und Social Distancing gegeben. Aus Sicherheitsgründen war die Passagier-Kapazität des Schiffes ohnehin nicht ausgereizt worden.

Dennoch muss man es wohl so sagen: Die letzten Tage hätten für die Kreuzfahrtbranche wahrlich besser laufen können.

sh

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