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Schwierige Bergungsarbeiten an Norwegens Touristenattraktion

Aussichtsfelsen Preikestolen nach Todesfall geschlossen

Am Preikestolen, Norwegens berühmtem Aussichtsfelsen gut 600 Meter über dem Lysefjord, hat sich am Dienstag ein Todesfall ereignet. Näheres zum Hergang war der Berichterstattung auf The Local Norway bislang nicht zu entnehmen.

Belegt ist lediglich, dass Rettungskräfte umgehend damit begonnen haben, den Körper der mutmaßlich verunglückten Person aus dem schwierigen Gelände zu bergen.

Da dies am Dienstag nicht gelang, mussten die Bergungsarbeiten am gestrigen Mittwoch fortgesetzt werden. Daher war der Felsen für Besucher kurzerhand geschlossen worden.

„Es ist derzeit ungewiss, wie lange die Bergung dauern wird“, teilte der Einsatzleiter des zuständigen Polizeidistrikts auf Medienanfrage mit. Erste Bemühungen seien leider erfolglos geblieben.

Infolge der kurzfristigen Schließung mussten am Mittwoch an der Basis des Preikestolen über 300 Besucher von der Polizei abgewiesen werden. Scheinbar hatte sich die Nachricht vom Todesfall noch nicht ausreichend verbreitet.

Generell scheinen es für die regionalen Sicherheitskräfte rund um den Felsen fordernde Tage zu sein. Denn bereits zu Wochenbeginn hatten Meldungen über den Preikostolen die Runde gemacht – diesmal wegen Überfüllung, Besucherchaos und aus Sicherheitsgründen abgewiesener Besuchergruppen.

Das etwa 25 mal 25 Meter messende Felsplateau ist eine der größten Touristenattraktionen in Norwegen. Jährlich machen sich Hunderttausende Besucher auf den beschwerlichen Weg rauf auf die Plattform, um den zweifelsfrei herrlichen, aber nicht ungefährlichen Blick in die Tiefe zu genießen.

Naturschützern ist der Hype um den Felsen seit Jahren ein Dorn im Auge. Und anzunehmen ist nicht erst seit diesen Tagen, dass die Sicherheitskräfte in dem Gebiet die Situation ähnlich beurteilen.

Sicherheit am Preikestolen: Das ist zu beachten

In Normalzeiten wird der Preikestolen pro Jahr von etwa 300.000 Besuchern bestiegen bzw. erwandert. Rund zwei Stunden dauert der beschwerliche Weg (ca. 4 Kilometer) rauf auf die Kanzel. Die Klettertour beginnt für gewöhnlich an der Berghütte Preikestolen fjellstue. Erreichbar ist der Ort per Auto oder Fähre.

todesfall preikestolen
Schön, aber auch schön gefährlich: der Preikestolen – Norwegens spektakuläre Aussichtsplattform über dem Lysefjord. (Foto: A. Bakar)

Da vor allem „leichtere“ Wanderunfälle wie Verstauchungen oder Knöchelbrüche am Preikestolen gerade in den Stoßzeiten regelmäßig vorkommen, werden die norwegischen Behörden nicht müde, auf den Aspekt Sicherheit hinzuweisen.

Die Experten von VisitNorway, dem offiziellen Tourismusportal Norwegens, haben daher einige Punkte zusammengetragen, die man bei der Planung für einen Besuch des Preikestolen unbedingt beachten sollte.

  • Vor der Anreise immer Wetterbericht anschauen und idealerweise auch während der Tour im Blick behalten. Das Wetter kann in diesem Teil Norwegens sehr schnell umschlagen. Stellenweise ist auch an sonnigen Tagen mit starken Windböen zu rechnen.

  • Geeignete Wanderkleidung und Ausrüstung, nicht nur das Schuhwerk betreffend (idealerweise Rucksack mit wind- und regenfester Wechselkleidung, Handschuhen, Mütze, Stirnlampe und Erste-Hilfe-Set).

  • Auch wenn es wie eine Binse klingt: Auf ausreichend Proviant und Getränke im Rucksack oder am Körper achten. Und zwar so planen, dass im Fall der Fälle auch noch etwas da wäre, um unvorhergesehene Wartezeiten überbrücken (oder Personen in Not etwas abgeben) zu können.

Ach ja, und weil auch das Thema Toilette ein Problem darstellt, gibt es hierzu ebenfalls offizielle Hinweise: Man möge sich vor Ort bitte fernab von allen Gewässern erleichtern, mahnt VisitNorway. Denn: Toiletten gibt es entlang der Route nicht. Und allen Müll bitte mit zurück zum Parkplatz bzw. zum Mülleimer nehmen, auch darum bitten die Behörden.

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sh

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Kopp
Kopp
7. September 2021 12:09

es lohnt sich aber..man muss aber die richtige Ausrüstung haben

Heike
Heike
10. Februar 2022 11:02

Der Weg ist nicht ganz einfach. Den Aufstieg haben wir ganz früh begonnen. Gegen 10 uhr, auf dem Rückweg, kamen uns schon sehr viele Touris entgegen. Asiaten in Flipflops und Spitzenröckchen waren auch dabei. Das geht gar nicht. Auf der Kanzel war es stürmisch. Manche sind sehr leichtsinnig, auch mit Kindern, gewesen. Die Aussicht war unbeschreiblich schön. Es lohnt sich unbedingt. Auf der anderen Seite, beim Abstieg konnten wir bis Stavanger schauen. Toll!
Aber es gibt keine Sicherheitsanlagen!

Lukas
Lukas
21. August 2022 13:53

Ich bin 2021 auch dort gewesen. Ein einmaliges Erlebnis! Doch, was mir sofort aufgefallen ist: Wie leichtsinnig einige Touristen mit ihrem Leben umgehen, um ein möglichst spektakuläres Foto nach Hause zu bringen. Da setzen sich einige bis auf die Kante des Felsens, lassen ihre Beine runter baumeln, oder machen einen waghalsigen Handstand. Kaum auszumalen, was passiert, wenn irgendjemand stolpert oder von einer Windböe erwischt, oder angerempelt wird. Zu alldem kommen die Flip-Flops-Träger oder Besucher, die den Aufstieg einfach viel zu leichtfertig nehmen und gar nicht richtig vorbereitet sind. Der Aufstieg ist zwar nicht der schwerste, allerdings gibt es hier und… Read more »

Thomas Schaefer
Thomas Schaefer
5. März 2023 17:13
Reply to  Lukas

Man muss wirklich deutsch sein, um vorrangig dauend in den Kategorien Sicherheit/Leichtsinn/ Unvernunft zu denken und tatsächlich Sicherheitsvorkehrungen für derlei Spitzenpunkte der Natur zu wünschen! Die Skandinavier zeigen immer wieder zu Recht, dass es auch anders geht !!!

Michael Peters
Michael Peters
10. Mai 2023 11:42

Sehe ich auch so, unvernünftiges Verhalten kann mit dem Tod bezahlt werden. Das ist dann das Darwin Prinzip.