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Sehenswertes am Zusammenfluss von Neris und Vilnia

Altstadt Vilnius – ein Kulturerbe der UNESCO

Die Altstadt der litauischen Hauptstadt Vilnius gehört seit 1994 dem Kulturerbe der UNESCO an – aus gutem Grund. Denn obwohl die Stadt am Zusammenfluss von Neris und Vilnia im Verlauf der Jahrhunderte mehrmals als Ziel fremdländischer Truppen herhalten musste, hat sie von ihrer beeindruckenden Bausubstanz nur wenig eingebüßt.

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Alles andere als schnörkellos: eine von vielen filigran gearbeiteten Fassaden in der Altstadt von Vilnius. (Foto: Peggy_Marco)
Dem interessierten Besucher offenbart sich ein nahezu einzigartiges Ensemble unterschiedlicher Stilrichtungen: Gotik, Barock, Renaissance und Klassizismus prägen den mittelalterlich strukturierten Kern der Universitätsstadt in außerordentlicher Weise.

Kampf und Glauben gingen in Vilnius im Verlauf der Jahrhunderte stets Hand in Hand, was sich – mehr denn je aus heutiger Sicht – gewinnbringend auf das Stadtbild ausgewirkt hat.

Kirchenfreunde dürften sich angesichts der großen Anzahl teils wunderschöner Gotteshäuser bestens aufgehoben fühlen. Den Anfang macht dabei zweifelsohne die auf dem Kathedralenplatz gelegene St.-Stanislaus-Kathedrale mitsamt ihrem freistehenden Glockenturm (Ursprung um 1250).

Die ehemals dringend benötigte Wehrhaftigkeit der Stadt wird vor allem durch den fast 150 Meter hohen Burgberg und die dazugehörigen Bauwerke dokumentiert.

Neben der Oberen Burg (14. Jh.) oder beispielsweise dem per Seilbahn erreichbaren Arsenal gilt in erster Linie der rekonstruierte Gediminas-Turm im Westen der Burganlage als architektonisches Aushängeschild der Stadt.

In zahlreichen historischen Ausstellungen und Museen lassen sich die optischen Eindrücke zum geschichtlichen Werdegang des Altstadtareals theoretisch veredeln.

Daneben hat sich in den verwinkelten Gässchen und urigen Hinterhöfen der Altstadt in den letzten Jahren ein gemütliches und zugleich sehenswertes Angebot aus Restaurants, Cafes und Bars etabliert.

Keine Frage: Das „alte“ Vilnius lebt – kulturell, architektonisch und natürlich kulinarisch.

Gelegenheit zur Muße wird den Bürgern und Besuchern der litauischen Kapitale zudem in einer Reihe schöner Parks und Grünanlagen gewährt, die Vilnius per Beiname zur „Grünen Hauptstadt“ des Landes machen.

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„Grüne Hauptstadt“ Vilnius: schöner Park in Altstadtnähe. (Foto: sofija24)

Vilnius und seine Architektur – Prädikat eindrucksvoll

Das aussagekräftigste Prädikat für die architektonische Schönheit und Vielfalt der litauischen Hauptstadt Vilnius stammt von höchster Stelle: Seit 1994 gehört die Altstadt dem Weltkulturerbe der UNESCO an.

„Vilnius hatte und hat größten Einfluss auf die kulturelle und architektonische Entwicklung im Osten Europas“, heißt es völlig zu Recht in der offiziellen Begründung.

Doch was genau macht den architektonischen Reiz der Stadt aus? Süd- und westeuropäische Einflüsse prägen den Stil der Altstadt in hohem Maße.

Von entscheidender Bedeutung sind Gotik (z. B. Großfürstenpalast) und Renaissance (z. B. das „Alte Arsenal“), aber vor allem das „litauische Barock“ machte Vilnius bis weit über die Grenze des Landes hinaus bekannt.

Zwei Großbrände des 18. Jahrhunderts (1736 und 1748) und die damit verbundenen Aufbauarbeiten hatten zur Etablierung dieser eigenwilligen Variante des Italienischen Barock geführt (z. B. die Johanneskirche).

Eine weitere architektonische Facette bildet der seit dem Ende des 18. Jahrhunderts empor gekommene Klassizismus. Paradebeispiel hierfür ist die prächtige St.-Stanislaus-Kathedrale, die mit ihrer dorischen Säulenfront beinahe tempelartige Züge trägt.

Das in seiner heutige Erscheinung im Jahr 1801 fertig gestellte Gotteshaus gehört zu den bekanntesten Gebäuden des Landes.

Zusammenfassend könnte der Rahmen für eine Europäische Kulturhauptstadt also kaum sein. Diesen Titel nämlich belegt Vilnius im Jahr 2009, sodass sich das Auge der Weltöffentlichkeit in Zukunft noch ein wenig mehr als ohnehin auf das urbane Zentrum des südlichen Baltikums richten dürfte. Vilnius blickt zweifelsfrei in eine rosige Zukunft…

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Schöne altstadt-Architektur bis weit in die Nebenstraßen hinein. (Foto: Makalu)

Anbieter für Stadtführungen durch Vilnius

In Vilnius werden unterschiedlichste Formen von Stadtführungen angeboten. Um in dieser Kulturmetropole voller offensichtlicher, aber eben auch versteckter Sehenswürdigkeiten nichts Interessantes zu verpassen, empfiehlt sich die Buchung eines der zahlreichen Anbieter.

„Traditionelle Führungen“ zu den Attraktionen der Altstadt werden direkt beim Touristen-Informationszentrum von Vilnius angeboten. Die Dauer beträgt rund zwei Stunden.

Vor Ort sind darüber hinaus auch individuelle Touren buchbar, die wahlweise in englischer, deutscher, litauischer oder polnischer Sprache angeboten werden.

Wer nicht an einer Stadtführung quer durch alle Facetten der Stadt interessiert ist, dürfte an der Buchung einer thematischen Führung Freude haben.

Hierbei ist es möglich, sich gezielt einen touristischen Aspekt – beispielsweise „Die Panoramen der Stadt“, „Vilnius in der Sowjetunion“, „Jüdische Geschichte und Kultur“ (s.u.) etc. – herauszusuchen. Die Anzahl fachkundiger Führer ist erfreulich groß.

Über die zuvor angesprochenen und alle weiteren Möglichkeiten können Sie sich vor Ort genauestens informieren. Hier zwei Adressen, über die gebucht bzw. kontaktet werden kann.

Klassische Altstadt-Führungen
Dauer: etwa 2 Stunden
Preis: ab 90 Euro
Teilnehmerzahl: maximal 30 Personen
Telefon: +370 5 253 2115
E-Mail: [email protected]

Jüdische Geschichte und Kultur
Dauer: zwischen 2 und 3 Stunden
Preis: ab 95 Euro
Teilnehmerzahl: maximal 30 Personen
Telefon: +370 5 262 9660
E-Mail: [email protected]

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