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Ausgangssperre seit Montag in Kraft

Litauen schnürt ein dickes Konjunkturpaket und fordert den Erhalt von Arbeitsplätzen

Die litauische Regierung hat am Montag ein Konjunkturpaket im Wert von 5 Milliarden Euro gebilligt, um die negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft durch das Coronavirus abzufedern. Das berichtete Anfang der Woche das Nachrichtenportal The Baltic Times.

litauische Zentralbank
Das Gebäude der Litauischen Zentralbank in Vilnius. (Foto: Pofka, CC BY-SA 4.0)
Unterdessen gab die litauische Zentralbank ihre Wachstumsprognose für 2020 bekannt: In diesem Jahr wird das BIP Litauens wegen des Virus voraussichtlich um mindestens 1,2 Prozent schrumpfen.

Nach der Ratifizierung des Wirtschaftsplans forderte Premierminister Saulius Skvernelis die Unternehmen auf, niemanden zu entlassen, sondern stattdessen die Ausgleichszahlungen der Regierung in Anspruch zu nehmen.

Der Plan sieht Konjunkturmaßnahmen im Wert von 1 Mrd. Euro vor, wovon die Hälfte dem Gesundheitswesen zukommen, außerdem den Erhalt von Arbeitsplätzen und die Sicherstellung der Unternehmensliquidität sicherstellen sollen.

Die Maßnahmen der Zentralbank Litauens werden mit weiteren 2,5 Mrd. Euro bewertet.

Der Premierminister sagt, dass jeder erhaltene Arbeitsplatz während der Krise für die Regierung wichtig sei.

„Ich lade alle dazu ein, nicht den einfachsten Weg zu gehen und die Zahl der Arbeitnehmer zu verringern, sondern die heute verabschiedeten Ausgleichsmaßnahmen in anspruch zu nehmen und Arbeitsplätze zu erhalten“, sagte Skvernelis nach der Sitzung des Kabinetts gegenüber Journalisten.

Der Premierminister sagte auch, dass Mitarbeiter der Finanzämter Prämien erhalten müssen, wenn sie unter extremen Bedingungen arbeiten.

„Arbeitnehmer im Haushaltssektor, die unter Quarantänebedingungen arbeiten, benötigen, können und sollen zusätzliche Prämien für die Bedingungen erhalten, unter denen sie arbeiten müssen. Dafür stehen Mittel zur Verfügung. Jede Einrichtung hat das Recht dazu, angemessene Boni anzusetzen“, sagte der Premierminister.

Im Rahmen des Plans wird der Staat Unternehmen bei der Erhaltung von Arbeitsplätzen unterstützen, z.B. Steuerzahlungen verschieben. Außerdem ist geplant, das Kreditlimit des Staates für Unternehmen auf 5 Milliarden Euro anzuheben.

Auf Anordnung der Regierung wurde Litauen am Montag für zwei Wochen unter Quarantäne gestellt, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Damit gilt dort eine allgemeine Ausgangssperre, die nur unter bestimmten Voraussetzung gebrochen werden darf.

In Litauen wurden bislang 48 Coronavirusfälle bestätigt, mindestens 1.027 Personen wurden getestet. (Stand 20.03.2020)

ap

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