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Wenige Kilometer von der Ostsee entfernt

Kretinga – eine der ältesten Städte in Litauen

Die 22.000 Einwohner zählende Stadt Kretinga befindet sich im Westen der litauischen Republik, rund 10 Kilometer landeinwärts vom Ostseebad Palanga entfernt. Es handelt sich um eine der ältesten Ansiedlungen des Landes. Bereits 1253 wurde Kretinga erstmals urkundlich erwähnt.

kretinga
Das Kretinga-Museum mit Wintergarten. (Foto: R. Lazdynas, CC BY-SA 3.0)
Bronzezeitliche Funde in der Umgebung deuten jedoch auf eine weitaus ältere Siedlungshistorie der Region hin.

Seine Stadtrechte erhielt Kretinga um das Jahr 1609. Etwa zeitgleich erfolgte der Bau des Rathausplatzes, von wo aus sich in nördlicher Richtung über die Rotuses aikste und die Vilniaus gatve zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Stadt erreichen lassen.

Zunächst gelangt man zu einem kleinen Park, an den sich linkerhand ein kanalartiger Wasserlauf anschließt, der sich im Grunde parallel zur Straße Richtung Norden erstreckt.

Die ab 1610 errichtete Maria-Verkündigungskirche bestimmt mit ihrem wuchtigen Turm die Silhouette der Stadt. Daran angeschlossen ist der um 1615 fertiggestellte Kloster-Komplex des Franziskaner-Ordens.

Ein gutes Stück weiter der Straße folgen gelangt man zum Anfang des 19. Jahrhundert errichteten Stadtschloss, dass seinen Besuchern neben dem Museum (Archäologie, Kunst)eine ganz besondere Sehenswürdigkeit zu bieten hat: die Orangerie.

Der Wintergarten ist eine um 1900 enstandene Erweiterung des Schlosses und lockt mit seiner spektakulären Mixtur aus tropischem Gewächshaus und bis ins Detail geplanter Wasserromantik auch überregionale Besucher in die Stadt (die Seite www.kretingosmuziejus.lt informiert Interessenten über Öffnungszeiten, Preise etc.).

Wer heute über Kretinga und seine Sehenswürdigkeiten spricht, sollte seinen Blick jedoch nicht davor verschließen, dass die jüngere Historie der Stadt beileibe nicht nur Positives beschert hat…

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Astronomischer Kalender und Sonnenuhr im Gutspark von Kretinga. (Foto: R. Lazdynas, CC BY-SA 3.0)
Die ehemals stolze jüdische Gemeinde Kretingas existiert seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr. Die von deutschen Truppen in der Gegend um Palanga und Kretinga ab Juni 1942 begangenen Greueltaten gelten vielen Historikern heute als Start des Holocaust, – d. h. der systematischen Auslöschung jüdischen Lebens auf europäischem Boden.

Über 1000 Menschen fielen dem Blutrausch der Besatzer und ihren litauischen Kollaborateure allein in Kretinga zum Opfer.

Weiterführende Informationen zur Stadt Kretinga:

  • Kretinga Museum: Sehr zu empfehlen ist das im Herrenhaus Tiškevičius beheimatete Museum. Es zeigt Ausstellungen zur lokalen und litauischen Geschichte, zu Kunst, Handwerk und Kultur. Zudem ist es für seinen Wintergarten bekannt, der für seine Besucher exotische Pflanzen bereithält.
    Der Park des Anwesens lädt zu Spaziergängen unter Kastanien- und Lindenbäumen ein. Ein schöner Ort für entspannte Stunden.

    Das Museum gehört zu den beliebtesten Touristenmagneten der Region. Jährlich zählt es etwa 80.000 Besucherinnen und Besucher. Es fördert zudem kulturelle und bildungsrelevante Veranstaltungen in und um Kretinga. Museum und Wintergarten sind ganzjährig geöffnet. Wochentags und am Wochenende von 10.00 bis 18.00 Uhr. Weitere Infos finden sich unter dem folgenden Link.

  • Webseite: www.kretingosmuziejus.lt (auf Englisch)

sh

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