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Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche

Litauen: Einreiseverbot für Moskauer Patriarchen Kyrill – wegen Vorwurf der Kriegstreiberei

Ein lauter Paukenschlag: Litauen hat Kyrill I. – seines Zeichens Patriarch von Moskau und Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche – bis auf Weiteres die Einreise untersagt. Er unterstütze fortgesetzt die Invasion Russlands in der Ukraine, begründete das litauische Innenministerium die Entscheidung.

Kirill I. Litauen
Kirill I. – Patriarch von Moskau und der ganzen Rus und damit der Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche, sowie bekennender Nationalist und eloquenter Kriegstreiber – darf nicht in Litauen einreisen. (Foto: photoholmov / depositphotos.com)
Der Geistliche mit bürgerlichem Namen Wladimir Michailowitsch Gundjajew wurde laut LRT.lt bereits am 23. Juni auf eine Liste unerwünschter Personen gesetzt. Doch erst nun ist an die Öffentlichkeit gelangt, dass Kyrill in Litauen zur Persona non grata erklärt wurde.

In einer Konkretisierung zum Einreiseverbot teilte das litauische Innenministerium mit, der Patriarch verleugne nicht nur die territoriale Integrität und Souveränität der Ukraine. Sondern er unterstütze auch die aggressiven Handlungen Russlands in der Öffentlichkeit.

„Patriarch Kyrill, ein Nahestehender von Russlands Präsident Wladimir Putin, ist einer der aktivsten Unterstützer des Krieges gegen die Ukraine und hat sich wiederholt öffentlich und positiv über die russische Aggression geäußert“, ließ sich das Ministerium zitieren.

„Er bezeichnet das ukrainische Volk in den russischen Propagandamedien offen als Befürworter eines Nazi-Regimes, das deportiert oder vernichtet werden müsse“, so die Stellungnahme weiter.

Zudem habe Kyrill den russischen Truppen am 27. Februar 2022 offiziell seinen Segen gegeben – und den Überfall auf die Ukraine somit kirchlich legitimiert. Der Moskauer Patriarch wird Litauen nun mindestens bis zum 23. Juni 2027 nicht besuchen dürfen.

Relevant auch: Anfang Juli war der litauisch-orthodoxe Bischof Ambrosius nach Moskau gereist, um Kyrill zu treffen. Dort soll er mitgeteilt haben, in Litauen breite Unterstützung für eine größere Autonomie vom Moskauer Patriarchat zu erfahren.

Medienberichten zufolge sagte der litauische Geistliche später, er habe Kyrill auch direkt übermittelt, dass die litauischen orthodoxen Führer „Russlands Handlungen, den Krieg“ zutiefst verurteilen.

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