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30 bis 1.400 Euro Strafe

Lettland: Unerlaubtes Zelten in Küstenschutzgebieten kann richtig teuer werden

Wer in einem lettischen Küstenschutzgebiet unerlaubt zeltet, riskiert Geldstrafen, die schnell mal die ganze Urlaubskasse sprengen können. Dem entsprechenden Katalog zufolge sind bis zu 1.400 Euro für Verstöße möglich. Da lohnt es sich, den Blick auf das Thema zu schärfen.

camping lettland
Wer in Lettland am Strand oder in Strandnähe zelten will, sollte sich im Vorfeld gut informieren. In geschützten Bereichen drohen saftige Geldstrafen. (Foto: depositphotos.com)

„Wie im lettischen Schutzzonengesetz festgelegt, dürfen in gekennzeichneten Dünen keine Zelte aufgestellt werden“, teilte eine Sprecherin des staatlichen Umweltdienstes (VVD) vor wenigen Tagen in einem Interview mit LSM.lv mit.

Es sei denn, so das Statement weiter, „es handelt sich um speziell dafür vorgesehene Orte wie Erholungsgebiete und Campingplätze.“ Der VVD sah sich zu der Klärung veranlasst, weil es scheinbar Saison für Saison großen Ärger mit Fehlverhalten gibt.

Dazu zählt übrigens nicht nur das Zelten, sondern auch das Fahren mit Autos, Motorrädern oder Vierrädern durch geschütztes Gebiet. So groß der Spaß auch sein mag, mit Karacho durch die Dünen zu rauschen, vor allem ist es grob fahrlässig und hinterlässt oft gravierende Schäden in den Schutzzonen.

Wegen solcher Delikte haben die Zuständigen in Lettland in dieser Saison schon wieder zahlreiche Bußgelder verhängt, und die Saison dauert ja noch eine ganze Weile. Los geht es bei kleineren Verstößen übrigens mit 30 Euro, bevor dann nach oben ganz viel Luft ist.

Grüne Zone hinterm Strand ist verboten – aber der Strand selbst ist es häufig nicht

Aber was genau ist erlaubt? Und was nicht? Definitiv nicht erlaubt ist das Zelten in den sogenannten grünen Zonen hinter dem Strand. Also dort, wo in den geschützten Bereichen die Pflanzenvegetation beginnt. Hier sind Zelten und Feuermachen kategorisch verboten.

Etwas anders kann es dann schon ein paar Meter hin zur See aussehen. Am Strand selbst ist das Zelten nämlich geduldet, auch das Lagerfeuer. „Idealerweise ist das Feuer dann in den Sand eingegraben, oder es gibt einen kleinen Wall drumherum“, so die Sprecherin des VVD.

Hauptsache, der Abstand zu den geschützten Pufferzonen der Dünen bleibt gewahrt. Aber: Es gibt auch besonders geschützte Naturgebiete, in denen das Campen selbst am Strand nicht erlaubt ist. Hierzu zählt zum Beispiel der Slītere Nationalpark, wo dann auch die saftigsten Strafen möglich sind.

Damit sich alle möglichst an Recht und Ordnung halten (oder bei Zuwiderhandlung bestraft werden können), kümmern sich in Lettland Kontrolleure um die Schutzgebiete, die zugleich aufklären und belehren. Denn längst nicht alles ist so klar beschildert, dass Missverständnisse unmöglich sind.

In diesem Zusammenhang verweist der Landtourismusverband „Lauku ceļotājs“ auf ein ziemlich großes Problem: „Es fehlen klare und einheitliche Regeln für das Verhalten in der Natur, die festlegen, was in Lettland erlaubt und was verboten ist“, so der Verband in einer Mitteilung.

Die Vorschriften seien derzeit sehr lückenhaft und würden sich teils von Gemeinde zu Gemeinde unterscheiden. Daher bitten die Zuständigen, dass sich Touristen vor dem Campen über die Regeln nicht nur regional, sondern auch lokal genau informieren, um teuren Ärger zu vermeiden.

Unser QUIZ zum Thema LETTLAND

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