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Fast ausgerottet als Jagdtrophäe

Irland: Seeadler-Nachwuchs aus Norwegen soll Population retten

Der Mensch und sein Verhältnis zur Natur: Einst waren Seeadler in Irland weit verbreitet. Mit ihrer Spannweite von fast zwei Metern kaum zu übersehen.

Doch ausgehend vom 19. Jahrhundert hat der Jagdtrieb eines Teiles der irischen Bevölkerung die Population derart dezimiert, dass sie zwischenzeitlich fast als ausgestorben oder besser noch als ausgerottet galt.

Dann die Wende: Vor Jahren konnten engagierte Mitarbeiter des National Parks and Wildlife Service (NPWS) ein mehrstufiges Projekt initiieren, mit dessen Hilfe sich der Artbestand langfristig deutlich erholen soll.

Phase 1 der Wiederansiedlung fand bereits von 2007 bis 2011 statt. Damals wurden insgesamt 100 Seeadler-Junge in die freie Wildbahn entlassen. Das Besondere daran: Der „Nachwuchs“ kommt nicht aus Irland, sondern aus Norwegen – bilateraler Artenschutz sozusagen.

Die Aufzucht der Seeadler findet dann in Irland statt. Bis zu ihrer Flugfähigkeit leben sie in speziell angefertigten Gehegen. Rundum geschützt vor allem, was da kommen könnte.

Am vergangenen Wochenende war es nun so weit: Phase 2 der Ansiedlung konnte gestartet werden. Dazu wurden 21 weitere Seeadler-Junge in die freie Wildbahn entlassen, und zwar an vier Standorten in Munster: an der Shannon-Mündung, am Lough Derg, in Waterford und im Killarney-Nationalpark.

Von nun an werden die Greifvögel durch Mitarbeiter des NPWS mithilfe von Satellitensendern überwacht. Ziel ist es, ihre Integration in die bestehende irische Seeadler-Population mit wachem Auge zu begleiten.

Laut der Irish Times stammen die jüngst freigelassenen Vögel aus der Gegend um Trondheim im westlichen Zentrum Norwegens. Dem Bericht zufolge wurden sie im Juni mit einer Lizenz des Norwegischen Instituts für Naturforschung aufgelesen und für den Transport nach Irland vorbereitet.

Im bisherigen Projektverlauf hat es immer wieder auch Rückschläge gegeben. Hervorgerufen durch die Vogelgrippe oder Wetterphänomene wie den Sturm Hannah.

Dennoch erblickten seit Projektstart gut drei Dutzend Jungtiere auf irischem Boden das Licht der Welt, deren Vorfahren allesamt aus Norwegen stammen. Es geht voran – und darauf kommt es an. Weitere Infos zum Projekt und zur Arbeit des NPWS finden sich auf der Webseite der Organisation.

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sh

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