Facebooktwitterpinterestrssinstagram

Schutz kritischer Infrastruktur

Irland: Militär in Sorge wegen „verdächtiger Aktivitäten“ russischer Schiffe

In Normalzeiten reicht vielleicht ein kurzer diplomatischer Anruf, in Krisenzeiten herrscht vor allem: Misstrauen. Die irischen Streitkräfte haben zuletzt im Zusammenhang mit russischen Schiffen von „verdächtigen Aktivitäten“ berichtet.

Handelsschiff Russland Irland
Eines der verdächtigen Handelsschiffe aus Russland – die Fortuna – unterwegs vor der irischen Westküste. (Foto: Irish Defence Forces / 105 Sqn, Irish Air Corps)

Konkret hat die Seeaufklärung der irischen Luftwaffe in den vergangenen Tagen die Bewegungen von drei russischen Handelsschiffen in internationalen Gewässern vor der Westküste sehr aufmerksam beobachtet.

Es heißt, die Schiffe – namentlich die Umka, die Bakhtemir und die Fortuna – seien durch ungewöhnliche Manöver in der Nähe von neuen Unterwasser-Kommunikationskabeln aufgefallen. Das allerdings, ohne dabei in irische Hoheitsgewässer einzudringen.

Es ist eine Angelegenheit, die seit der offiziell noch immer nicht geklärten Sprengung der Nord Stream-Pipelines in der Ostsee natürlich jede Menge Raum für Spekulationen, aber auch Vorsicht bietet. Die Sache mit Russland hat längst auch internationalen Meeresgrund erreicht.

Jedenfalls wird davon ausgegangen, dass die drei Schiffe mit Technologie ausgestattet sind, die Unterseekabel potenziell stören oder gar beschädigen könnte. Daher setzte die irische Verteidigung Schiffe und Flugzeuge ein, um ihren Kurs minutiös zu verfolgen.

Oder war doch nur schlechtes Wetter der Grund für die merkwürdigen Manöver?

„Im Rahmen ihrer maritimen Verteidigungs- und Sicherheitsoperationen haben die Seeüberwachungsflugzeuge der irischen Luftwaffe russische Handelsschiffe in internationalen Gewässern vor der irischen Insel beobachtet“, hieß es in einer Mitteilung zur Überwachung.

Inzwischen, so heißt es bei der Irish Times, seien die drei Schiffe wieder nach Süden abgedreht, um den ursprünglich angegebenen Kurs Richtung Malabo in Äquatorialguinea an der Westküste Afrikas fortzusetzen.

Nach einer Analyse der Daten steht auch die Möglichkeit im Raum, dass die drei Schiffe mit ihren ungewöhnlichen Kursänderungen lediglich schlechtem Wetter ausweichen wollten (so ist das eben mit dem Misstrauen in Krisenzeiten).

Um die Sache zu besprechen und idealerweise aufzuklären, wurde Verteidigungsminister Micheál Martin nun innenpolitisch aufgefordert, den russischen Botschafter einzubestellen. Derzeit offen, ob und wann dies geschehen wird.

Fakt ist aber, dass seit den Explosionen an den Nord Stream-Pipelines im vergangenen Jahr auch Irland dazu übergegangen ist, seine lebenswichtige Unterwasserinfrastruktur zu Lande und zu Wasser verstärkt zu überwachen.

Unser Geographie-QUIZ zum Thema IRLAND

Sie wollen diesen Beitrag teilen?

Facebooktwitterredditpinterestmail
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest

0 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen