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Darmbakterien wahrscheinlich Hauptursache

Finnland: Universität Helsinki erzielt Durchbruch bei Erforschung der Parkinson-Krankheit

Wissenschaftler der Universität Helsinki haben am Freitag bekanntgegeben, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit die Hauptursache für die allermeisten Parkinson-Erkrankungen entdeckt haben.

parkinson forschung uni helsinki
Die Anhäufung des Proteins Alpha-Synuclein in Nervenzellen ist charakteristisch für eine Parkinson-Erkrankung. (Darstellung: Forschungsgruppe Timo Myöhänen / Universität Helsinki)

In der von Yle.fi für einen Beitrag aufgegriffenen Mitteilung heißt es, man habe nachgewiesen, dass es einen engen kausalen Zusammenhang zwischen der Krankheit und bestimmten Stämmen von Darmbakterien gibt.

Diese Erkenntnis ermögliche es, Träger der sogenannten Desulfovibrio-Stämme gezielt identifizieren und die Bakterien anschließend aus dem Darm entfernen zu können. Dies dürfte nach Ansicht der Forscher zumindest zu einer Linderung der Parkinson-Krankheit führen.

Nur etwa 10 % der Parkinson-Erkrankungen sind genetisch verursacht

„Unsere Ergebnisse sind bedeutsam, weil die Ursache der Parkinson-Krankheit trotz aller Versuche, sie in den letzten zweihundert Jahren zu identifizieren, unbekannt geblieben ist. Es deutet vieles darauf hin, dass bestimmte Stämme von Desulfovibrio-Bakterien zum Ausbruch der Krankheit führen“, sagte Mikrobiologie-Professor Per Saris von der Uni Helsinki in einer Presseerklärung.

Im Gegensatz dazu würde wohl nur ein Bruchteil der Parkinson-Fälle durch genetische Faktoren verursacht, so Saris weiter. „Nur ein kleiner Teil der Erkrankungen, etwa 10 Prozent, wird durch einzelne Gene verursacht.“

Nach Angaben der Forscher leben aktuell etwa acht Millionen Menschen weltweit mit Parkinson, weshalb die frischen Ergebnisse aus Finnland sicherlich Mut machen. Allein in Deutschland sind aktuell mehr als 200.000 Menschen betroffen. Tendenz leider ansteigend.

Typische Symptome für Morbus Parkinson – eine sogenannte neurodegenerative Erkrankung – sind Störungen wie (anhaltendes) Zittern, verlangsamte Bewegungsausübungen, Muskelsteifheit oder auch Gleichgewichtsstörungen. Hier der Forschungsbericht in englischer Sprache.

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