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„Bis hin zur Arbeitsunfähigkeit“

„Long Covid“ in Finnland: Wohl Zehntausende in ihrer Lebensweise eingeschränkt

Für viele Corona-Erkrankte fangen die Probleme erst dann richtig an, wenn andere wieder bei 100 Prozent sind. Die Rede ist von „Long Covid“, also jenen noch immer nur in kleinen Teilen erforschten Langzeitfolgen der Krankheit, die für Betroffene schlimme Konsequenzen haben können.

Risto O. Roine Krista Kiuru
Professor Risto O. Roine und die Ministerin für Familie und Soziales Krista Kiuru (SDP) hielten am Mittwoch, den 25. August 2021, in Helsinki eine Pressekonferenz zum so genannten Long Covid ab. (Foto: © Laura Kotila / valtioneuvoston kanslia, CC BY 2.0)
In einer aktuellen Einschätzung kommt Risto O. Roine, Professor für Neurologie an der Universität Turku, zu dem Ergebnis, dass wahrscheinlich allein in Finnland bereits Zehntausende Menschen mit Long Covid zu kämpfen haben.

Viele davon dürften in ihrer körperlichen Funktions- und Arbeitsfähigkeit erheblich eingeschränkt sein, mutmaßt der Wissenschaftler, der nun zum Vorsitzenden einer vom Ministerium für soziale Angelegenheiten und Gesundheit eingesetzten Arbeitsgruppe ernannt wurde.

Zielsetzung der Kommission ist es, Informationen und Forschungsdaten zu Long Covid zu überwachen, zu analysieren und zu bündeln. Denn: Es ist einfach noch viel zu wenig bekannt über die Krankheit, was den Experten in Finnland zunehmend Kopfschmerzen bereitet.

Daran geknüpft sind zentrale Fragen, wie Long Covid besser diagnostiziert und behandelt werden kann. Daher sollen die Schlussfolgerungen der Kommission zukünftig in die politische Entscheidungsfindung mit einfließen.

„Long Covid verursacht langwierige und vielfältige Symptome, die den Einzelnen beeinträchtigen und seine Funktionsfähigkeit einschränken, bis hin zur Arbeitsunfähigkeit“, betonte das Ministerium für Familie und Soziales in einem Statement den Ernst der Lage.

„Deshalb müssen wir uns einen Moment Zeit nehmen und bewerten, was Long Covid für Finnland tatsächlich bedeutet“, sagte Sozialministerin Krista Kiuru. „Es ist klar, dass es die Gesundheitsversorgung in Zukunft belasten wird.“

Über die genaue Zahl der Menschen, die von der langwierigen Krankheit betroffen sind, gibt es noch keine genauen Angaben. Erste Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, dass mindestens 10 Prozent der mit dem Coronavirus infizierten Menschen langfristige Symptome entwickeln.

Rechnet man das hoch, kommt man in Finnland auf etwa 12.000 Betroffene. Und das sei nur der halb offizielle Teil, ist einem Artikel der Helsinki Times zu entnehmen.

Denn „in Wirklichkeit ist die Zahl der infizierten Personen definitiv höher als die Zahl der diagnostizierten Fälle. Die Gesamtzahl der Menschen, die Langzeitsymptome entwickelt haben, geht sicherlich in die Zehntausende“, schätzt Roine.

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sh

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