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Internationale Spionage-Serie mit 10 Folgen

„Hamilton“: Schwedens Antwort auf James Bond in Vilnius gedreht

Die schwedischen Produktionsfirmen Dramacorp und Kärnfilm drehen die internationale Spionage-Serie „Hamilton“ in Vilnius, Litauen. Produziert wird für den schwedischen Fernsehsender TV4 und das nordeuropäische Streaming-Portal C More, sowie das ZDF.

Serie Hamilton Jakob Oftebro
Der Norweger Jakob Oftebro verkörpert den Superagenten Hamilton. (Foto HEIN Photography)
Die Serie basiert auf dem Bestseller-Roman des schwedischen Schriftstellers Jan Guillou, Regie führt Erik Leijonborg. Coproduzenten sind das ZDF, sowie die litauische Produktionsfirma Dansu. Für das Unternehmen aus Vilnius, das normalerweise Spielfilme, Kurzfilme und Werbefilme produziert, ist es die zweite Fersehserienproduktion. Wie ein Vertreter der Produktionsfirma, nach Angaben des Filmportals Film New Europe, mitteilte, habe das Unternehmen das Projekt bereits für die litauische Filmförderung angemeldet und warte noch auf die Antwort.

„Ich drehe zum dritten Mal mit Dansu.“, sagte der Regisseur Leijonborg und lobte die Proffessionalität der Produktionsfirma.

Erzählt wird die Geschichte des jungen schwedischen Agenten Carl Hamilton, der nach seiner Ausbildung bei den US Navy Seals Teil einer verdeckten Geheimdienstaktion innerhalb des schwedischen Militärs wird. Verkörpert wird Hamilton vom Norweger Jakob Oftebro, der aus dem Oscar-nominierten Film „Kon-Tiki“ bekannt ist, sowie den Serien „1864“ und der dänischen Erfolgsproduktion „Countdown Copenhagen“ (Originaltitel Gidseltagningen).

In einer Stellungnahme des ZDF heißt es: [Hamilton ist] „Schwedens Antwort auf Großbritanniens Superagenten James Bond.“ Die Serie spielt in Schweden, Deutschland, Russland und den USA.

Die Dreharbeiten begannen Ende Mai in Vilnius, und dauern noch bis Anfang Juli an. Danach geht es nach Schweden.

Der Sendetermin ist für Ende 2019 bei C More und dem ZDF geplant, Anfang 2020 soll im schwedischen Free-TV TV4 gesendet werden. Der Filmverleih Beta Film aus Oberhaching bei München besitzt die internationalen Vermarktungsrechte.

Schriftsteller Jan Guillou, der Szene-Kenner

Der Schriftsteller Jan Guillou hat 13 Carl-Hamilton-Romane geschrieben, der letzte erschien vor rund zehn Jahren. Der schwedische Journalist und Romanautor kennt sich in der Welt der Spione bestens aus. 1973 veröffentlichte er einen investigativen Bericht, der die illigalen Machenschaften des schwedischen Geheimdienstes (Informationsbyrån) aufdeckte. Dieser hatte für das Verteidigungsministerium Informationen über Kommunisten oder als gefährlich eingestufte Personen gesammelt. Ein Skandal internationalen Ranges.

Wegen der Veröffentlichung seiner Recherchen, in denen er die Zusammenarbeit des neutralen Schweden mit den Amerikanern aufdeckte, wurde er zu einer zehnmonatigen Gefängnisstrafe wegen Spionage verurteilt, die Hälfte der Zeit saß er in Einzelhaft ein.

Im Herbst 2009 deckte die schwedische Zeitung Expressen auf, dass Guillou in den Jahren 1967 bis 1972 für den sowjetischen Geheimdienst KGB gearbeitet hat und gegen Bezahlung Bericht erstattete. Guillou gab diese Tätigkeit zu, und erklärte sie damit, dass er als Journalist den KGB habe infiltrieren wollen.

Guillou war vor und nach dieser Zeit Mitglied verschiedener politisch linksgerichteter Gruppierungen, die Enthüllung des Expressen säte daher Zweifel an der Integrität der öffentlichen Person des Schriftstellers. Guillou mischt sich öffentlich in Debatten zu politischen und gesellschaftlichen Themen ein und ist regelmäßiger Gast in Talkshows.

ap

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