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Durchbruch in Corona-Diagnostik?

Wissenschaftler in Estland haben vielversprechenden Corona-Schnelltest entwickelt

Die Universität Tartu hat zusammen mit einem estnisch-deutschen Anbieter für medizinische Technologie einen neuartigen molekularen Corona-Schnelltest entwickelt, der vieles vereinfachen bzw. beschleunigen könnte.

SelfDiagnostics Corona-Schnelltest
SelfDiagnostics. Ein Schnelltest für SARS-CoV-2. (Foto: UT Institute of Technology)
Die Aussagekraft des Testergebnisses basiert medizinisch auf dem RNA-Molekül. Das Spannende daran: Mithilfe der neuartigen Methode ist es möglich, ein zuverlässiges Testergebnis in weniger als einer Stunde zu erhalten.

Zudem soll der Nachweis nicht nur kostengünstiger, sondern auch ressourcenschonender als beim herkömmlichen PCR-Verfahren sein, welches komplexe Labortechnik und geschultes Personal voraussetzt – sowie oft tagelange Wartezeiten.

Das in Tartu entwickelte Verfahren kommt hingegen ohne logistische Umwege aus und kann direkt am Ort der Patientenversorgung angewandt werden. Beispielsweise an Flughäfen oder bei Veranstaltungen mit entsprechender Vorlaufzeit.

Laut Forschungsleiterin Katrin Krõlov liegen allein die zeitlichen Vorteile auf der Hand: „Wenn man mit dem Flugzeug reisen möchte, macht es wenig Sinn, sein eigenes Testergebnis oder das von möglicherweise infizierten Mitreisenden erst Tage nach der Landung zu erfahren.“

Der neue Schnelltest sei daher besonders geeignet, infizierte Personen im unmittelbaren Vorfeld von Flügen, Bahnfahrten oder auch Veranstaltungen zu identifizieren.

Und auch was die Qualität des Tests betrifft, sieht es laut einem Bericht der Estonian World gut aus. Ersten klinischen Studien zufolge soll sich nämlich die Ergebnisgenauigkeit des neuartigen Verfahrens auf Augenhöhe mit herkömmlichen PCR-Tests bewegen.

Ülo Langel, Professor für molekulare Biotechnologie, gibt den Weg wie folgt vor: „Das große Ziel muss sein, dass sich die Menschen zuverlässig selbst testen können, ohne die Gesundheitssysteme der Länder zu belasten.“

Kurzum: Das Testverfahren könnte dort die Lösung sein, wo das System immer mehr an seine Grenzen stößt – bei den Faktoren Zeit, Kosten und Personal.

Sehen Sie auch: Länderquiz – Wie gut kennen Sie Estland?

ap

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