Facebooktwitterpinterestrssinstagram

Uni-Kurzporträt

Die Universität Academia Gustaviana in Tartu

Die 1632 gegründete Academia Gustaviana ist eine der traditionsreichsten und ältesten Universitäten (Ülikool) in Nordeuropa. Sie ist das Wahrzeichen Tartus und gilt gleichzeitig als das geistige Zentrum Estlands. Doch so bewegt wie die gesamte estnische Landesgeschichte präsentiert sich – zumindest in Teilen – auch die Historie der im deutschsprachigen Raum hoch angesehenen Universität.

Universität Tartu
Historisches Hauptgebäude der Universität zu Tartu. (Foto Websi)
Nach der erfolgreichen Aufbauphase unter schwedischer Obhut mussten Forschung und Lehre der Akademie infolge instabiler, teils kriegerischer politischer Verhältnisse über das 18. Jahrhundert hinweg ruhen. Zwischenzeitlich wurde der Lehrbetrieb sogar in das weit entfernte Pärnu ausgelagert.

Erst mit dem 1804 errichteten Klinikum und der nur wenige Jahre später eingeweihten Sternwarte (es war die weltweit größte und modernste ihrer Zeit) setzte in Dorpat, so der damalige Name Tartus, ein erneuter akademischer Aufschwung ein.

Zukunftsorientierte Forschungsschwerpunkte

In der Region schwangen nun Russland und seine Zaren das Zepter, deren politische Hinwendung an Kerneuropa dafür Sorge trug, dass der gesamte akademische Lehrbetrieb bis 1890 in deutscher Sprache stattfand. Zahlreiche Lehrkräfte und Studierende strömten damals aus den deutschsprachigen Zentren Mitteleuropas an die hochrangige Universität.

Der Umbruch erfolgte auch hier kurz nach dem 1. Weltkrieg (1914-18): Mit der Unabhängigkeit des Landes entwickelte sich Estnisch zur vorrangigen Lehrsprache. Daneben etablierte sich die Akademia Gustaviana von nun an als Nationaluniversität (Tartu Ülikool) – ein Status, der noch immer Bestand hat.

Heute setzt man an der Universität zu Tartu in erster Linie auf zukunftsorientierte Forschungsbereiche wie Biomedizin sowie auf Umwelt-, Informations- und Lasertechnologien. In Tartu scheint damit der Weg in ein erfolgreiches akademisches Jahrhundert geebnet zu sein. Wieder einmal. Und immerhin: UT, so der Kurzname der Universität, gehört aktuell zum besten Prozent aller Hochschulen weltweit.

Die Fakultäten und Studienprogramme

Die Universität von Tartu verfügt über vier Fakultäten – Philosophische Fakultät, Sozialwissenschaftliche Fakultät, Medizinische Fakultät und Fakultät für Naturwissenschaften und Technik.

Derzeit (2018/2019) bietet sie 56 Bachelor-, 68 Master- und 33 Doktorandenprogramme an, davon 26 in englischer Sprache. Rund 13.000 Studierende (davon ca. 1200 internationale Studierende aus 90 Ländern) sind an der Hochschule eingeschrieben, pro Jahr werden 120 Doktorarbeiten verteidigt. Die Universität verfügt über 72 Partnerunis in 26 Ländern.

Etwa 50 Wissenschaftler der UT gehören zu dem einen Prozent der am häufigsten zitierten Wissenschaftler der Welt. Exzellent!

Weiterführende Infos:

  • Anreise zur Universität Tartu: Wenn man beispielsweise für ein Auslandssemester mit dem Flieger anreisen sollte, bietet sich über einen Zwischenstop in Helsinki der Flughafen Tartu an. Er liegt etwa 10 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Direkt vor dem Terminal befindet sich eine Taxistation, von wo aus man etwa 10 bis 12 Euro investieren müsste, um an die Uni zu gelangen. Weitere Infos zu Studiengängen, zur Einschreibung etc. gibt es auf der Webseite der Hochschule.

Webseite der Universität Tartu auf Englisch: www.ut.ee.

Lesen Sie auch: Tartu – das mondäne akademische Zentrum Estlands.

sh

Sie wollen diesen Beitrag teilen?

Facebooktwitterredditpinterestmail
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest

0 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen