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Reiseziele in Estland

Saaremaa – die große Urlaubsinsel Estlands

Fotos: Nordisch.info

Kurz-Zusammenfassung:

  • Saaremaa ist die größte und beliebteste Urlaubsinsel in Estland – und darüber hinaus ausgestattet mit unzähligen Freizeitmöglichkeiten.

  • Kuressaare (das alte Arensburg) ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts der zentrale Kur- und Badeort der Insel. Etwa 13.000 Menschen leben hier.

  • In Kuressaare befindet sich die mächtige und steinalte Bischofsburg: eines der am häufigsten verwendeten Postkartenmotive in Estland.

  • Saaremaa bietet Radtouristen und Wanderern ein wunderbares Wegenetz für kurze und tagesfüllende Ausflüge – Badestrände für die ganze Familie gibt es ebenfalls reichlich.

  • Spektakulär: Der bei Kaali gelegene Meteoritenkrater ist eine etwa 4.000 bis 6.000 Jahre alte Natur-Sehenswürdigkeit.

Landkarte Saaremaa
Estlands größte Urlaubsinsel Saaremaa. Gleich darüber Hiiumaa, die zweitgrößte.

Wegweiser durch diesen Beitrag:

Allgemeine Informationen zur Insel

Ostsee, Insel, Saaremaa: das könnten Synonyme für Urlaub in Estland sein. Saaremaa umfasst eine Fläche von etwa 2.700 Quadratkilometern, mehr noch als das Saarland. Sie ist daher nicht nur bei weitem die größte, sondern mit rund 36.000 Einwohnern auch bevölkerungsreichste Insel Estlands. Touristisches Zentrum des beliebten Reiseziels ist traditionell die im Süden gelegene Stadt Kuressaare.

Doch vor der Erkundung steht bei einer Insel bekanntermaßen die Überfahrt. Hierzu empfiehlt es sich zunächst, vom Festlandhafen Virtsu aus zur kleineren Nachbarinsel Muhu überzusetzen. Von dort geht es über einen mehr als 100 Jahre alten Damm bequem und garantiert trockenen Fußes ans Ziel.

Wandern Moor Koigi Saaremaa
Wandern mit Kindern im Moor Koigi auf Saaremaa. (Foto: Nordisch.info)

Schnell wird deutlich, dass Saaremaa nur bedingt für einen kurzen Spaziergang am Nachmittag taugt. Allein für die Anreise von der Küste bis ins Zentrum sind 2 bis 3 Stunden einzuplanen – Mühe, wenn man so will, die sich jedoch definitiv lohnt.

Neben einer Reihe architektonischer und/oder kultureller Besichtigungsziele sind es auch auf Saaremaa vornehmlich die Vorzüge der Natur, derentwegen sich tagein, tagaus ein Heer von Wanderern und Radfahrern auf kilometerlange Touren macht.

Ihnen kommt dabei zugute, dass Infrastruktur und Wegenetz auf Saaremaa sehr gut ausgebaut sind. Nahezu jeder Punkt ist problem- und gefahrenlos erreichbar. Extremes wird einem zum Glück nicht abverlangt. Nur Wind und Wetter können je nach Vorhersage eine Herausforderung darstellen.

Schlange Ringelnatter Saaremaa
Beim Wandern stets auf seine Tritte achten. Hier wurde die Ringelnatter auf dem Wanderweg, zum Glück, rechtzeitig entdeckt. (Foto: Nordisch.info)

Stadt Kuressaare: Das urbane Zentrum von Saaremaa

Traditionelles Reiseziel ist Kuressaare vor allem deshalb, weil internationale und einheimische Gäste in dem unter seiner alten Bezeichnung Arensburg bekannt gewordenen Kur- und Badeort schon Mitte des 19. Jahrhunderts ihr Heil in der Entspannung suchten – exakt seit 1840.

Entsprechend hoch ist heute im Stadtzentrum die Dichte an allesamt gut bewerteten Spa-Hotels. Dazu Gasthäuser, Ferienwohnungen und für den schmalen Geldbeutel Hostels. Mangel an Übernachtungsmöglichkeiten in allen Kategorien besteht wahrlich nicht.

bischofsburg kuressaare
Sehr beeindruckend: Die gewaltige Wehranlage rund um die mittelalterliche Bischofsburg in Kuressaare. (Foto: Nordisch.info)

Dazu hat die heute 13.000 Einwohner zählende Stadt ihren Gästen eine Reihe sehr guter Restaurants zu bieten. Die meisten befinden sich direkt an oder im Nahbereich der Lossi-Straße, die sich ausgehend vom Burgpark einmal quer durch die City erstreckt.

Zentrale Sehenswürdigkeit der Stadt ist natürlich die Bischofsburg mit ihren mächtigen Mauern, gelegen an der Seeseite von Kuressaare. Dagegen warten zahlreiche große Einkaufsmöglichkeiten und Servicestellen (Tanken, Autoreparatur etc.) am anderen Ende der Stadt entlang der Tallinna-Straße.

Lesen Sie auch: Drei Restaurants auf Saaremaa

Badeurlaub Saaremaa: ideale Voraussetzungen

Warmes bis sommerlich heißes Badewetter ist auf Saaremaa in den Monaten Juni bis August wahrlich keine Seltenheit. Nicht umsonst wird die Insel auch als Sonneninsel Estlands bezeichnet. Badeurlauber finden hier angenehm saubere Strände vor, die sicher und nicht überlaufen sind.

strand kuressaare
Familienfreundlich und sauber: der Strand im Süden von Kuressaare. (Foto: Nordisch.info)

Wer in Kuressaare Urlaub macht, findet direkt vor Ort einen prima Badestrand vor. Er befindet sich im Süden der Stadt, gleich neben der Bischofsburg. Den Strand zeichnet aus, dass er sehr familienfreundlich ist.

Rettungsschwimmer haben ein waches Auge, es gibt zahlreiche (organisierte) Wasser- und Sportaktivitäten für Kinder und Jugendliche. Zudem ist der Strand wegen seines flachen und im Sommer angenehm warmen Wassers gerade auch für kleine Kinder sehr geeignet. Schwimmen lernen auf Saaremaa – das geht.

Wer außerhalb der Stadt baden will, findet dazu in etwa 10 Kilometer Entfernung Gelegenheit. Denn von Mändjala bis Järve erstrecken sich die wohl schönsten Sandstrände der Insel. Sie sind prima mit dem Auto oder per Rad erreichbar, auf gut ausgebauten Wegen.

kuressaare stadtstrand
Rutschburg neben Sandburg: Prima Spielmöglichkeiten am Strand von Kuressaare. (Foto: Nordisch.info)

Auch weit abseits von Kuressaare gibt es wunderbare Bademöglichkeiten. Zum Beispiel die Strände in den Dörfern Tuhkana und Jõiste im Noden. Auch der große Karujärv-See im „Landesinneren“ bietet beste Badebedingungen für alle, die eher nicht das Meer bevorzugen.

Radfahren auf Saarema – das ist zu beachten

Radfahren ist auf Saaremaa sehr beliebt. Rund um die Hauptstadt Kuressaare ist das Netz von ausgebauten Radwegen am dichtesten. Aber auch in anderen Bereichen der Insel gibt es keine großen Probleme mit der Sicherheit.

Das liegt auch und vor allem daran,dass die Verkehrsdichte auf der Insel sehr gering ist. Wo es keinen Radweg gibt, kann man sich mit gutem Gefühl die Straße mit den Autos teilen. Einen Helm sollte man so oder so immer tragen, worauf auch die estnischen Behörden mit Nachdruck hinweisen.

radfahren saaremaa
Abseits der Hauptstraßen sehen die Wege auf Saaremaa häufig so aus. In Ordnung fürs Trecking-Bike, schlechte fürs Rennrad. (Foto: Nordisch.info)

Topografisch ist die Insel als flach zu bezeichnen. Ein E-Bike braucht es daher also nicht unbedingt, jedefalls nicht wegen möglicher Steigungen (dann schon eher wegen des Windes). Unter dem Strich kann man auf Saaremaa stundenlang mit dem Rad gondeln, wenn man mag. Sich in Kuressaare ein Rad zu leihen, ist ebenfalls kein Problem.

Wichtig ist noch der Hinweis, dass längst nicht alle radtauglichen Wege auf Saaremaa asphaltiert sind. Mit dem Rennrad scheidet daher abseits der Hauptstraßen eine Menge aus, das muss einem klar sein. Am besten für Touren geeignet sind normale Räder oder Trecking-Bikes mit entsprechender Bereifung und ggf. Federung.

Da auf Saaremaa auch nicht an jeder Ecke ein Restaurant wartet, sollte man immer Proviant (und Flickzeug) dabei haben. Gerade dann, wenn es eine längere Tour sein soll. Nur rund um Kuressaare im Süden sieht die Situation ein wenig anders aus. Hier kommt man so oder so klar.

Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten auf Saaremaa: ein Überblick

Wandern Panga Pank
Wandern mit Kind entlang der Steilküste, Panga Pank. (Foto: Nordisch.info)

Die weit über 1000 Kilometer lange Küste Saaremaas ist durch zahlreiche Halbinseln und Buchten geprägt. Zu nennen wäre beispielsweise eine Landzunge namens Sõrve, die sich im Südwesten fast 30 Kilometer weit in den Rigaischen Meerbusen erstreckt und – wie sollte es anders sein – mit dem Panoramablick auf einen etwa 50 Meter hohen Leuchtturm endet.

Eine weitere Sehenswürdigkeit bildet eine Steilküste namens Panga Pank, die in der Küdema-Bucht über 20 Meter tief ins Meer abfällt. Im Zentrum der Insel befinden sich hingegen neben den landestypisch dicht bewachsenen Waldstücken eine ganze Reihe schöner Seen.

Der größte ist der oben bereits angesprochene Karujärv. Das etwa zwei mal zwei Kilometer große Gewässer – zu Deutsch: Bärensee – liegt etwas nödlich von Kärla, rund 20 Kilometer von Kuressaare entfernt. Zu nennen ist auch die Mullutu Laht, die sich ganz in der Nähe der Hauptstadt befindet. Eine weitere Steilküste befindet sich zudem im Nordwesten auf einer Halbinsel namens Tagamõisa.

Kaali Meteoritenkrater
Im Kaali Meteoritenkrater auf Saaremaa. Eine 4.000 bis 6.000 Jahre alte Natur-Sehenswürdigkeit. (Foto Nordisch.info)

Den wuchtigen Ausmaßen der Insel entsprechend, fällt damit auch die Auswahl an sehenswerten Örtlichkeiten sehr groß aus. Es empfiehlt sich, den Urlaubstag auf Saaremaa mit ein wenig Planung und Vorkenntnis zu gestalten – egal in welche Richtung es geht. Passend dazu hier noch ein paar Tipps.

  • Ruine der Ordensburg „Soneburg“ in Maasi (Nordosten von Saaremaa, gegenüber Muhu)

  • Sääre-Militärmuseum und Sõrve-Leuchtturm (südlichster Punkt der Insel)

  • Windmühlen auf der Angla-Hochebene (Norden von Saaremaa)

  • Vilsandi-Schutzgebiet und Leuchtturm (Westen der Insel)

Saaremaa Kuressaare
Holzvilla an der Bischofsburg in Kuressaare. (Foto: Nordisch.info)

Weiterführende Informationen

In einem weiteren Artikel beleuchten wir die Stadt Kuressaare, das urbane Zentrum der Insel Saaremaa. Die offizielle Tourismus-Webseite der Insel finden Sie hier: www.visitsaaremaa.ee/en (auf Englisch). Es folgen ein paar weitere Tipps für den Urlaub bzw. Aufenthalt auf Saaremaa.

  • Kajakfahren entlang der Küste von Saaremaa: Das verspricht, ein anstrengender, aber auch schöner Tagesausflug zu werden. Im Westen der Insel liegt die Bucht von Lahetaguse (nahe der Farm Toomalõuka), die der Start- und Endpunkt einer entspannten Kajakfahrt entlang der Küste ist.

    Pro Strecke ist man etwa anderthalb Stunden auf dem Wasser, Zwischenstation ist dann eines der kleinen Inselchen, die Saaremaa vorgelagert sind. Dort kann man sich ein wenig die Beine vertreten und – ganz wichtig – sich für den Rückweg stärken. Ist ein prima Tipp für die ganze Familie, wenn die Kinder schon etwas älter, also „paddeltauglich“ sind.

  • Webseite: www.toomaloukaturism.ee/kayaking

  • Der Sääre-Leuchtturm: Der „Sääre“ (estnisch: Sõrve) ist mit seinen knapp über 50 Metern der höchste Leuchtturm in der gesamten Ostsee. Er liegt an der Spitze einer schmalen Halbinsel im Südwesten von Saaremaa, sodass man bei der Anfahrt fast den Eindruck erhält, mit dem Auto in See zu stechen.

    Und klar, wenn man das turmhohe Seemonster erst einmal erklommen hat, winkt von der Aussichtsplattform aus ein fantastischer Blick über die Region. Es lohnt sich! An den Leuchtturm ist übrigens ein Besucherzentrum angeschlossen.

  • Webseite: www.sorvekeskus.ee

  • Hochseeausflug auf dem Schoner Hoppet: Das ist was ganz Spezielles: Auf der Hoppet, einem wunderschön restaurierten Segelschiff (Schoner) kann man die Ostsee rund um Saaremaa in der denkbar schönsten Form erkunden. Das 1926 erbaute Holzschiff bietet Platz für bis zu 50 Personen und ist ausgestattet mit allem Schnickschnack.

    Darunter ein Salon, sieben Kabinen für Übernachtungen, Küche, Bar usw. Heißt: Die Hoppet ist voll ausgestattet für Charterfahrten in größerer Gruppe. Entsprechend häufig wird sie für Firmenfeiern und Hochzeiten, aber auch für Konzerte gechartert. Telefonische Anfragen am besten unter (+372) 564 74466.

  • Webseite: www.purjelaevad.ee

Unser QUIZ zum Thema ESTLAND

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