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„NATO-Panzer bereit zur Invasion“

Aktuelle Umfrage: Russen betrachten baltische Länder als ernste Bedrohung

Laut einer Umfrage, die das estnische Außenministerium beim Moskauer Meinungsforschungsinstitut Levada in Auftrag gegeben hat, blickt die russische Bevölkerung alles andere als positiv auf die politischen Beziehungen zu den baltischen Staaten.

Panzer Denkmal Narva
Für viele Russen scheint klar: Durch das Entfernen von Sowjet-Denkmälern will Estland die Geschichte des 2. Weltkriegs umdeuten. Hier im Bild ein sowjetischer T-34-Panzer, der bis zu seiner Verlegung in ein Museum in Narva stand. (Archivbild: Mark Vegas / CC BY-SA 2.0)

Demnach werden Estland, Lettland und Litauen von vielen Russen inzwischen als Bedrohung wahrgenommen. Es heißt, die baltischen Staaten würden als klar russlandfeindlich eingestuft, was leider längst auch in diplomatischen Angelegenheiten zum Ausdruck kommt.

So hat Moskau den estnischen Botschafter vor wenigen Tagen mit explizitem Verweis auf eine angeblich geschürte Russophobie ausgewiesen. Blickt man auf die Ergebnisse der Umfrage, findet sich Bestätigung. Die Skala reichte dabei von 1 (positiv) bis 16 (negativ).

Mit Blick auf Estland wurden die bilateralen Beziehungen bei den über 40-Jährigen in Moskau mit dem besorgniserregenden Wert 14 beurteilt (zum Vergleich: die Ukraine hat 16). Ähnlich schlecht war der Wert auch in Pskow.

Im Durchschnitt liegt der Wert für Estland bei 11, also im klar negativen Bereich. Und wie ERR.ee berichtet, fielen die Bewertungen für Lettland und Litauen nochmals etwas schlechter aus (für Polen übrigens auch).

„NATO-Panzer stehen zur Invasion Russlands bereit“

Aus den Befragungen der Fokusgruppen ging zudem hervor, dass viele Russen den Beitritt der baltischen Staaten zur NATO kritisch sehen und der Meinung sind, dass sie damit ihre Unabhängigkeit aufgegeben haben.

Ferner kam in den Interviews zum Ausdruck, dass Estland gedenke, die Geschichte des Zweiten Weltkriegs durch das Entfernen von Sowjet-Denkmälern umschreiben zu wollen.

Gepaart mit der sehr speziellen Meinung, dass im Osten Estlands NATO-Panzer für eine Invasion Russlands bereitstünden. Das berichtet neben ERR.ee auch das Baltic News Network.

Zugleich ergab die Levada-Umfrage einen leichten Rückgang der Unterstützung für den Krieg in der Ukraine. Während im März letzten Jahres noch 81 Prozent der Befragten die russische Invasion unterstützten, waren es im Juni nur noch 75 Prozent und im Dezember noch 71 Prozent.

Die Umfrage trägt den Titel „Russen über Estland, baltische Staaten, Europa, Russland“. Insgesamt 1.600 Personen nahmen in fünf Städten teil. Konkret in Moskau, St. Petersburg, Kaliningrad, Pskow und Kingissepp, übrigens eine russsiche Stadt, die nach dem estnischen Kommunistenführer Viktor Kingissepp benannt wurde.

Ein Teil der Ergebnisse ist bei Levada veröffentlicht – auch mit Blick auf Deutschland.

Unser QUIZ zum Thema ESTLAND

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