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„Senden klare Botschaft“

Estland investiert in seine Küstenverteidigung – Vertrag über Raketensystem ratifiziert

Kein wirklich schönes Thema: Am Mittwoch hat Estland einen Vertrag über die Beschaffung eines hochmodernen Raketensystems zur Verteidigung seiner Küstenlinien unterzeichnet. Vertragspartner ist das singapurisch-israelische Unternehmen Proteus Advanced Systems.

Rakete vom Typ Blue Spear 5G SSM
Rakete vom Typ Blue Spear, 5G SSM. (Quelle: Verteidigungsministerium Estlands)
Bestellt wurden Raketen vom Typ Blue Spear (5G SSM), die auf die Land-zu-See-Verteidigung spezialisiert sind. Was Kosten und Anzahl der georderten Systeme betrifft, vereinbarten beide Parteien laut ERR.ee offenbar Stillschweigen.

Bekannt ist jedoch, dass das mobile Verteidigungssystem Estlands gesamte Küstenlinie zur Seeseite hin abdecken und somit vor militärischen Eindringlingen schützen soll.

Estlands Blick dürfte sich dabei vor allem nach Russland richten, dessen Militär in der gesamten baltischen Region zuletzt beständig passiv-aggressives Verhalten vorgeworfen wurde. Kurz gesagt: Das Misstrauen gegenüber Moskau ist gewaltig.

Zusammen mit bereits zuvor beschafften Seeminen soll nun das bestellte Raketensystem eine komplexe Lösung für den estnischen Küstenschutz bilden. Entsprechend zuversichtlich äußerte sich nach der Ratifizierung Estlands Verteidigungsminister Kalle Laanet.

„Dieses Waffensystem verbessert unsere Küstenverteidigung erheblich. Wir senden damit die klare Botschaft, dass wir einen Beitrag zu den regionalen und kollektiven Verteidigungsbemühungen leisten wollen.“

Estlands Verteidigungsminister froh über Realisierung des „Hightech-Projekts“

Laut dem Minister handele es sich um eines der modernsten und besten Waffensysteme. „Ich bin sehr froh, dass Estland eine Verteidigungsindustrie hat, die in der Lage ist, an solchen Hightech-Projekten mitzuwirken“, teilte Laanet mit.

Die estnische Regierung hatte im vergangenen Jahr die Finanzierung des Raketensystems genehmigt. Man sei froh, politisch schnell zu einer Einigung gekommen zu sein, heißt es in Verteidigungskreisen.

Estlands Küstenlinie misst fast 4.000 Kilometer und bietet somit von der Seeseite her eine Menge an potenzieller Angriffsfläche. Traurig, aber wahr: Man muss das Thema auf dem Schirm haben.

Das Blue-Spear-Waffensystem soll bei allen Wetterbedingungen einsetzbar und in der Lage sein, auch gegen nicht sichtbare Ziele auf See – bewegliche und stationäre – zu schützen. Die maximale Reichweite der Flugkörper ist mit fast 300 Kilometern angegeben.

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sh

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