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„Moralisch verwerflich“

Estland: Baltische Regierungschefs lehnen russische Sportler bei Olympia ab

Die Regierungschefs der drei baltischen Staaten trafen sich an diesem Freitag in der estnischen Hauptstadt Tallinn. Dabei kam auch ein Thema zur Sprache, das in den kommenden Wochen und Monaten noch für Schlagzeilen sorgen wird.

Es geht um die mögliche Teilnahme russischer Sportlerinnen und Sportler im kommenden Jahr bei den olympischen Sommerspielen in Paris. Vor wenigen Tagen hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) in dieser Frage mehr als Gesprächsbereitschaft signalisiert.

Mehr noch: Beim IOC scheint man die Teilnahme russischer und auch weißrussischer Athleten klar zu favorisieren, was an diesem Freitag in Tallinn Gastgeberin Kaja Kallas (Estland), Krišjānis Kariņš (Lettland) und Ingrida Šimonyte (Litauen) sicht- und hörbar gegen den Strich ging.

„Russland hat Hunderte von ukrainischen Sportlern getötet, darunter Olympiasieger und Weltmeister. Den Athleten die Teilnahme an den Olympischen Spielen um den Preis des Blutes von Ukrainern zu ermöglichen? Soll das fair sein?“, fragte Kallas.

Und weiter: Die Antwort könne nur Nein lauten, „wenn man bedenkt, dass Russland den Sport als Propagandainstrument einsetzt und seine Athleten in Wirklichkeit russische Soldaten sind. Bei den Olympischen Winterspielen in Peking diente jedes dritte Mitglied der russischen Mannschaft in der Armee.“

„Es ist eine Schande, ukrainische Athleten in eine Situation zu bringen, in der sie in der Sportarena gegen Russen antreten müssen“, fügte Kallas hinzu. „Ich hoffe sehr, dass sich die olympische und sportliche Bewegung auf ihre eigenen Werte besinnt und die richtige Entscheidung trifft.“

Ähnlich äußerten sich laut LSM.lv auch Šimonyte und Kariņš, dem zufolge es „moralisch verwerflich“ und „einfach der falsche Weg“ sei, russische und weißrussische Athleten in Paris antreten zu lassen.

„Es scheint, dass Moskau plant, den Krieg in der Ukraine fortzusetzen. Daher müssen wir verstehen, dass wir der Ukraine langfristig so gut wie möglich helfen müssen, und wenn wir zusammenhalten, werden wir auch in der Lage sein, dem russischen Imperialismus zu widerstehen“, sagte Kariņš.

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