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Daten aus zehn klinischen Studien ausgewertet

Adipositas-Studie: Wassergymnastik verringert Taillenumfang – vor allem bei Frauen über 45

Regelmäßige Wassergymnastik kann Übergewicht reduzieren und den Taillenumfang verringern – insbesondere bei Frauen und Menschen über 45 Jahren. Das zeigt eine neue Untersuchung gepoolter Daten aus zehn klinischen Studien, die in der Fachzeitschrift BMJ Open veröffentlicht wurde.

Wassergymnastik und Adipositas
Eine aktuelle Studie zeigt, dass Wassergymnastik bei Adipositas – besonders bei Frauen über 45 – den Bauchumfang deutlich reduziert. (Foto: Nelka)
Laut der Untersuchung hilft ein mindestens zehnwöchiges Training im Wasser dabei, das Körpergewicht um durchschnittlich drei Kilogramm zu senken und den Taillenumfang um etwa drei Zentimeter zu reduzieren. Die Methode könnte damit eine effektive Maßnahme gegen Adipositas-bedingte Gesundheitsrisiken sein.

Bewegung im Wasser als schonende Alternative

Adipositas ist ein weltweites Problem: 2022 waren über 43 Prozent der Erwachsenen übergewichtig, mit 504 Millionen adipösen Frauen und 374 Millionen adipösen Männern. Jährlich sterben laut Schätzungen etwa 2,8 Millionen Menschen an den Folgen der Krankheit.

Körperliche Aktivität spielt eine Schlüsselrolle im Kampf gegen Übergewicht, doch viele Betroffene leiden unter Gelenkproblemen, die Sport im Trockenen erschweren. Der Auftrieb im Wasser verringert diese Belastung, weshalb Aqua-Fitness häufig empfohlen wird. Doch bislang war unklar, wie effektiv diese Trainingsform tatsächlich auf das Körperfett wirkt – insbesondere auf die sogenannte zentrale Adipositas, also die Fettansammlung am Bauch.

Daten aus zehn klinischen Studien ausgewertet

Um das zu klären, analysierten Forschende zehn zufäloig ausgewählte klinische Studien mit insgesamt 286 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Alter von 20 bis 70 Jahren. Die Studien wurden in Malaysia, Brasilien, Indien, den USA und den Niederlanden durchgeführt und verglichen Wassertraining mit anderen Sportarten und gar keiner Bewegung.

Zum Einsatz kamen verschiedene Aqua-Trainingsmethoden wie Aerobic, Zumba, Yoga und Wasserjogging über Zeiträume von sechs bis zwölf Wochen. Die meisten Teilnehmenden trainierten zwei- bis dreimal pro Woche für jeweils 60 Minuten.

Erfolge bei Frauen und älteren Erwachsenen

Die Ergebnisse zeigen: Wassergymnastik reduzierte das Körpergewicht und den Taillenumfang signifikant, vor allem bei Frauen und bei Menschen über 45 Jahren. Jüngere Teilnehmer und Männer profitierten hingegen weniger – die Zusammenhänge dafür sind noch unklar.

Keine deutlichen Effekte zeigten sich beim BMI, beim Körperfettanteil, beim Verhältnis von Taille zu Hüfte oder beim Hüftumfang. Dennoch bewerten die Forschenden die Beweislage für eine Reduzierung des Körpergewichts und der zentralen Adipositas als moderat.

Verbesserungspotenzial für künftige Studien

Die Studie hat jedoch einige Schwachstellen. Die untersuchten Arbeiten waren methodisch sehr unterschiedlich, viele hatten eine geringe Teilnehmerzahl oder nur kurze Beobachtungszeiträume. Zudem wurden nur englischsprachige Studien berücksichtigt.

Die Forschenden fordern daher größere und besser konzipierte Untersuchungen, um langfristige Effekte der Wassergymnastik zu analysieren und sie mit anderen Trainingsmethoden zu vergleichen. Ein standardisierter Forschungsansatz könnte helfen, das volle Potenzial von Wassergymnastik für die Adipositas-Behandlung zu ermitteln.

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