Facebooktwitterpinterestrssinstagram

Anstehender Prozess vor Oberstem Gerichtshof in Großbritannien

Nigerdelta verpestet: Öl-Konzern Shell hat mächtig Ärger

Der Erdöl-Riese Shell muss sich für seine in London registrierte Tochter „Shell Petroleum Development Company“ (SPDC) demnächst vor Gericht verantworten.

prozess shell
Ganz so hell und sauber erstrahlt das Nigerdelta stellenweise nicht. (Foto: M. Rentschler)
Dem Konzern wird vorgeworfen, das Nigerdelta durch seine Ölförderung über Jahrzehnte hinweg systematisch verschmutzt zu haben. Der Guardian hat berichtet.

In der betroffenen Region lebende Menschen geben an, existenziell unter den Altlasten des Geschäftsmodells Marke Shell zu leiden. Die Rede ist von massiven Umweltschäden, von kontaminierten Brunnen, von möglicherweise krebserregenden Chemikalien und zerstörter Vegetation.

Selbst für einen Verein wie Shell sei es eine lange Liste, heißt es in Umweltschutzkreisen.

Dokumentiert wurde das alles in einem Bericht der Vereinten Nationen. Das war bereits 2011. Nun endlich scheint es in die entscheidende Runde zu gehen. Vor Gericht.

An der Wiedergutmachung, wenn so etwas überhaupt möglich ist, hängt zunächst ein zeitliches Preisschild. Denn das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) hat in einem Bericht veröffentlicht, dass es bis zu 30 Jahre dauern könnte, die durch Shell verursachten Schäden wieder zu beseitigen.

In Geld ausgedrückt dürfte es in die Milliarden gehen. Erst mal schmutzig verdienen und dann schauen, wer sich beschwert – das in etwa scheint das zynische Kalkül zu sein, mit dem die Ölindustrie im Nigerdelta Jahr um Jahr gewirtschaftet hat.

Eingeleitet hat das Verfahren vor dem Obersten Gerichtshof des Vereinigten Königreichs eine Kanzlei, die die Interessen der Betroffenen vertritt. Man ist angetreten, um nicht weniger als die Schuld von Shell zu beweisen.

Der Prozess dürfte spannend werden. Einleitend hat Shell die Ergebnisse des UNEP-Berichts schon einmal öffentlich angezweifelt. Überhaupt deutet vieles darauf hin, dass das Verfahren „dreckig“ geführt wird, womit sich in gewisser Weise der Kreis zum Nigerdelta schließen würde.

Das Vermögen des Shell-Konzerns wird übrigens auf über 400 Milliarden US-Dollar geschätzt. Das nur am Rande.

sh

Sie wollen diesen Beitrag teilen?

Facebooktwitterredditpinterestmail
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest

0 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen