Fiskekager med remoulade
Dänische Fischfrikadellen mit Remoulade – Rezept
„Du musst mehr Fisch essen. Besonders Salzwasserfische sind sehr gesund.“, sagte die Cousine zu mir.
Ich war Anfang Zwanzig und wir waren im tiefsten Bosnien auf einer Familienfeier, als meine ältere Cousine ihr Loblied auf den Fischkonsum im Allgemeinen und Salzwasserfische im Besonderen hielt. Dabei aßen wir in der ganzen Sippe keinen Fisch. Nicht, weil wir Fisch nicht mochten. Aber man bewirtet Gäste bei uns nicht mit Fischgerichten, sondern mit Fleischplatten und Spanferkeln und hier und da ein wenig Beilagen als Deko.
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Den Fisch habe ich für mich erst vor zwei Jahren entdeckt. Zu diesem Zeitpunkt aß ich gar kein Fleisch mehr und hatte im Urlaub in Estland dadurch eine recht eingeschränkte Auswahl an Speisen zur Wahl, wenn wir essen gingen. Was für eine Offenbarung es da war, auf Fisch auszuweichen! Denn wie in den meisten nordeuropäischen Ländern, waren Fischgerichte in Estland reichlich vertreten.
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Zuhause bin ich beim Zubereiten von Fisch noch vorsichtig. Es fehlt mir an Übung, noch nie habe ich einen ganzen Fisch zubereitet und serviert und dank meiner Kindheit, in der es höchstens mal Fischstäbchen gab, graut es mir auch vor Gräten im Hals.
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Wie praktisch war es da, als ich bei der Planung unseres Adventsbuffets für die Familie auf das Rezept der dänischen Fischfrikadellen gestoßen bin.
Sie werden aus grätenfreien Filets zubereitet und schmecken so gut, dass ich sie seit Anfang Dezember vier mal gebraten habe. Zuletzt zu Silvester, mitsamt der Remoulade, als Burger im Brötchen serviert.
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Das Rezept funktioniert sowohl mit frischem Fischfilet als auch mit tiefgefrorenen Filets. Letztere muss man zuvor auftauen und gut mit Küchenpapier abtupfen. Wer einen guten Fischhändler vor Ort hat, kann sich bei den Sorten der Filets beraten lassen und sie nach eigenen Vorlieben mischen.
Das Rezept habe ich aus dem Buch ”So schmeckt Skandinavien”* von Brontë Aurell. Sie püriert die Filets in ihrem Rezept und gibt zusätzlich Milch in die Masse. Da mein Stabmixer jedoch beim ersten Versuch kapitulierte, habe ich die Filets in kleine Würfel geschnitten und zusätzlich Paniermehl in die Masse gegeben. Die so erhaltene Konsistenz und das Lob der Gäste, gaben mir Recht.
Zutaten
Fischfrikadellen:
400 g Fischfilet (Kabeljau, Seelachs oder Schellfisch)
1 TL Fleur de Sel oder Salz
1-2 mehlig kochende Kartoffeln
50 g Sahne
1 Ei
1-2 EL gehackter Dill
1-2 EL Schnittlauch
1 EL Mehl
4 EL Paniermehl
Salz und Pfeffer zum Abschmecken
Remoulade:
100 g Möhre, fein geraspelt
25 g Gewürzgurken, fein gehackt
1 EL Kapern, fein gehackt
1 Schalotte, fein gehackt
1 EL Schnittlauch, fein gehackt
150 g Mayonaise
100 g Sauerrahm
½ TL Currypulver
1 TL Kurkuma
1 TL grober Senf
1 TL Weißweinessig
1 TL Zitronensaft
2 EL Puderzucker
Salz und Pfeffer zum Abschmecken
Zubereitung
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Für die Fischfrikadellen die Filets abtupfen und in kleine Würfel schneiden. In einer Schüssel mit Fleur de Sel vermengen und stehen lassen.
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In einer separaten Schüssel die geschälten Kartoffeln reiben, in ein sauberes Küchentuch geben und ausdrücken, bis der größte Teil der Flüssigkeit aus den gerieben Kartoffeln raus ist.
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Die ausgedrückte Kartoffelmasse mit Sahne und Ei verrühren. Schnittlauch und Dill hinzugeben und die Masse mit den gewürfelten Fischfilets vermischen. Mehl und Paniermehl unterrühren. Mit Pfeffer und gegebenenfalls noch mehr Salz abschmecken.
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Die Frikadellenmasse nun mindestens für eine halbe Stunde kühl stellen. Man kann sie auch hervorragend am Tag zuvor vorbereiten.
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Für die Remoulade alle Zutaten miteinander verrühren und ebenfalls mindestens 30 Minuten kühl stellen. Die Remoulade hält sich im Kühlschrank angeblich bis zu 5 Tage. Aber so weit haben wir es noch nicht testen können.
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In einer Pfanne Fett zum Anbraten erhitzen und aus der Fischmasse jeweils etwa zwei Esslöffel entnehmen und daraus eine Frikadelle formen. Diese in die heiße Pfanne geben und pro Seite 3-5 Minuten golden anbraten. Anschließend kann man die Frikadellen im vorgeheizten Ofen bei 100°C Ober- Unterhitze warm halten. Wer mag, kann sie jedoch auch abgekühlt servieren.
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Fischfrikadellen klassisch mit gebuttertem Roggenbrot und Remoulade, als Fischburger oder Beilage servieren.

God appetit!
Helena
*Provisionierter Partnerlink
Klingt total lecker – werde ich direkt ausprobieren!