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Blutige Tradition „Grindadráp“

Färöer: 1.400 Delfine in Fjord getrieben und getötet – absolut verstörendes Video

Nach Angaben der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd sind auf den Färöer Inseln vor wenigen Tagen fast 1.430 Delfine in den Skálafjord getrieben und getötet worden.

Grindadráp
Opfer eines Bootspropellers beim Grindadráp in Skálafjörður, auf den Färöern.
(Foto: Sea Shepherd)
Grindadráp heißt diese von Tierschützern scharf verurteilte, von Traditionalisten des Walfangs aber umso mehr gepflegte Tradition, die Jahr für Jahr – man muss es einfach so deutlich sagen – barbarische Bilder produziert.

Festgehalten ist vieles davon in einem langen Video, das Sea Shepherd veröffentlicht hat (redaktionell bearbeitete Auszüge daraus unten). Zu sehen ist auf dem Video der Strand des Fjords mit einer nicht enden wollenden Aufreihung getöteter Delfine.


Manche davon sind verstümmelt, weil sie offensichtlich in Panik in die Schiffsschrauben ihrer Verfolger geraten sind. Das Wasser ist blutrot, darin und darum entspannte, teils lachende Menschen – auch Kinder. Tradition eben.

Aber es regt sich Widerstand gegen das große Schlachten, auch vor Ort. So berichten färöische und dänische Medien angesichts der neuerlichen Treibjagd von einer vollends entfachten Debatte über Sinn und Unsinn des Walfangs auf den Färöern.

Selbst einer der ehemaligen Vorsitzenden der färöischen Vereinigung für Grindwalfang soll sich kritisch geäußert und die Tötung einer solch großen Anzahl von Delfinen als „überzogen“ bezeichnet haben.

Das ist fast so, als würde ein Ex-Vorstand von Shell das Ölgeschäft in Zweifel ziehen. Immerhin scheinen die Zeiten, in denen das große Abschlachten unhinterfragt stattfand, der Vergangenheit anzugehören. Immerhin.

Und na klar, die Färöer haben ja auch einen Ruf zu verlieren. Man buhlt um aufgeklärte Naturtouristen, hat landschaftlich und kulturell (ansonsten) viel zu bieten. Da passen solche Szenen wie die vom Strand des Skálafjord nicht ins Bild.

Es sei an der Zeit, ernsthaft darüber zu diskutieren, ob die Jagd von Delfinen auf den Färöern weiterhin zugelassen bleiben sollte, soll nun sogar die aktuelle Leitung der hiesigen Vereinigung für den Grindwalfang mitgeteilt haben.

Der Walfang reicht auf den Färöern zurück bis in die Wikingerzeit. Die Tiere wurden und werden dabei bis heute von Booten in eine Bucht getrieben, geschlachtet und verteilt.

Zahlenmäßig variiert die Tötung nach Angaben von Tierschutzorganisationen Jahr für Jahr stark. Klar scheint aber zu sein: 1.430 auf einmal getötete Delfine sind außergewöhnlich viel. Viel, viel zu viel.

Hier noch der Hinweis zur Webseite von Sea Shepherd mit einem umfassenden Bericht.

QUIZ

sh

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