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„Mehr als ein rauchender Colt“

Dänemark, Schweden und Deutschland: Ermittlungen zu Nord Stream-Explosion dauern an

Was ist eigentlich aus der Sache mit dem Sabotageakt gegen die Pipelines Nord Stream 1 und 2 geworden? Zur Erinnerung: Am 27. September 2022 stiegen vor der dänischen Insel Bornholm wie aus dem Nichts gewaltige Gasblasen an die Oberfläche der Ostsee.

Gasleck Ostsee Nordstream
Ende September 2022 vor Bornholm: Riesige Blasenbildungen an der Ostseeoberfläche durch austretendes Gas. (Foto: Forsvaret)

Schnell war den Experten klar, dass dort unten am Meeresgrund kein Unfall passiert war, sondern eine von Menschenhand durchgeführte Sprengung. Fatal auch deshalb, weil die Detonation anschließend in alle möglichen Richtungen instrumentalisiert wurde.

Russland, die Briten, zuletzt die USA – jeder soll es gewesen sein. Was auch sonst in diesen mehr als aufgeladenen Zeiten? Daher war es von den territorial und technologisch direkt betroffenen Ländern Dänemark, Schweden und Deutschland grundrichtig, umgehend eine Untersuchung einzuläuten.

Bloß, die Ergebnisse lassen seit Monaten auf sich warten, was die Spekulationen zur Täterschaft natürlich weiter anheizt. Daher auch dürfte nicht zur Beruhigung beigetragen haben, dass Dänemark, Deutschland und Schweden diesen Dienstag bei einer UN-Sitzung weiter um Geduld baten.

Russlands UN-Botschafter: „Das ist mehr als der rauchende Colt“

Russland, das die Sitzung des Sicherheitsrats einberufen hatte, fordert inzwischen eine unabhängige Untersuchung. Dänemark, Deutschland und Schweden teilten dem Sicherheitsrat in einem Schreiben hingegen mit, dass die russische Seite stets über die laufenden Ermittlungen informiert worden sei.

„Diese Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Zum jetzigen Zeitpunkt kann nicht gesagt werden, wann sie abgeschlossen sein werden“, heißt es in dem Schreiben. „Die Behörden Dänemarks, Deutschlands und Schwedens haben einen Dialog über die Untersuchung der Gaslecks geführt, und dieser Dialog wird im entsprechenden Umfang fortgesetzt.“

Moskau behauptet, dass der Westen hinter den Explosionen steckt. „Es gibt keinen Zweifel am Motiv des Verbrechens, am Täter und an der Art und Weise, wie das Verbrechen begangen wurde“, soll der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja laut Reuters vor dem Sicherheitsrat gesagt haben.

„Das ist mehr als der rauchende Colt, von dem alle amerikanischen Detektive in Hollywood-Blockbustern träumen“, endet der bissige Kommentar von Nebensja. Eines ist klar: Bis zu offiziellen Ergebnissen wird das „blame game“ auf offener Bühne lautstark weitergeführt werden. Mindestens bis dahin.

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