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Medizin

Dänische Studie: Katzen beugen Asthma bei Neugeborenen vor

Es gibt viele Befürchtungen rund um Hauskatzen im Zusammenhang mit Babys, die meisten davon sind Mythen. Eltern fürchten z.B., dass Katzenhaare zum Erstickungstod von Babys führten. Ebenso haben Eltern Angst davor, dass die Katze das Baby verletzt, – ein seltenes Phänomen, wenn die richtigen Maßnahme zur Vorbeugung ergriffen werden. Noch unwahrscheinlicher ist die Gefahr einer Toxoplasmose-Infektion in der Schwangerschaft, wenn bestimmte Regeln im Umgang mit der Katze eingehalten werden.

Hauskatze.
„Hauskatzen beugen Asthma bei Neugeborenen vor“ (Foto Susann P.)

Am Dienstag haben dänische Forscher vom Copenhagen Studies on Asthma in Childhood Research Center (COPSAC) die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, wonach Katzen gesundheitsfördernd für Babys sein können.

Die Studie fand heraus, dass Katzen die Wirkung eines Gens neutralisieren, welches, bei Aktivität, das Risiko der Entwicklung eines Asthmas verdoppelt.

Ist eine Katze im Haus, so wird dieses Gen niemals aktiv, heißt es im Artikel des ScienceNordic.

Die Studie zeigt damit, dass Gene, die für bestimmte Erkrankungen verantwortlich sind, von der den Menschen umgebenden Umwelt ein und ausgeschaltet werden können.

„Für mich ist das die Haupterkenntnis der Studie, weil sie unserem Verständnis davon, wie Krankheiten entstehen, eine neue Richtung gibt. Die Studienergebnisse zeigen, dass es ein Zusammenspiel zwischen den Genen und der Umwelt, in der wir leben, gibt. Dieses Zusammenspiel wirkt sich bereits in der Schwangerschaft aus“, sagt Hans Bisgaard, Mitautor der Veröffentlichung, Professor für Kinderheilkunde und Leiter von COPSAC.

Katzen helfen Kindern, die über ein bestimmtes Gen verfügen

In der Studie untersuchten Bisgaard und seine Kollegen vom COPSAC und vom Krankenhaus in Næstved die Daten von 377 Kindern, deren Mütter unter Asthma litten.

Die Ergebnisse zeigten, dass Katzen das erhöhte Risiko des durch das Gen namens TT ausgelösten Asthmas neutralisierten. Eine bestimmte Variante des Gens TT übt den größten Einfluss auf die Entwicklung von Asthma in der Kindheit aus.

Beinah eins von drei Kindern trug diese Variante des TT-Gens.

Interessanterweise übten nur Katzen den hemmenden Effekt auf das besagte Gen aus. Hunde hatten diese Wirkung nicht, sagen die Forscher.

Der Studie kann man nicht entnehmen, was es genau in den Katzen ist, das den positiven Effekt hat. Ebenso bleibt die Frage ungeklärt, warum Hunde keinen hemmenden Einfluss auf den Ausbruch von Asthma haben.

Der Hauptautor der Studie, Jakob Stokholm, vermutet, es habe etwas damit zu tun, dass nur Katzen Träger bestimmter Bakterien, Viren oder Pilze sind. Diese Bakterien, Viren oder Pilze beeinflussen das menschliche Immunsystem.

„Es wäre interessant, die Studie weiterzuentwickeln.“, sagt Stokholm, „Wenn man den Mechanismus hinter der Wirkung verstünde, könnte man den Wirkstoff isolieren und therapeuthisch gegen die Krankheit einsetzen.“

ap

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