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Sensationelle Auswertung zum „Vindelev-Hort“

Dänemark: Archäologen haben älteste bekannte Inschrift zu Gott Odin entdeckt – in Gold

Dänische Archäologen haben den ältesten bekannten Hinweis auf den nordischen Gott Odin entdeckt. Wie an diesem Mittwoch bekanntgegeben wurde, handelt es sich bei der „Quelle“ um eine 2021 im Westen Dänemarks gefundene Goldscheibe.

Bildergalerie zum ohnehin schon legendären Goldfund „Vindelev-Hort“, der Ole Ginnerup Schytz 2021 auf einem Acker in Midjütland geglückt ist. Durch die neuesten Forschungsergebnisse nochmals wichtiger. (Fotos: Vejlemuseerne / Nationalmuseet)

Lisbeth Imer, Runologin des Nationalmuseums in Kopenhagen, teilte mit, die Inschrift sei der erste solide Beweis dafür, dass Odin bereits im 5. Jahrhundert nach Christus verehrt wurde – also mindestens 150 Jahre früher als bislang durch einen Fund in Süddeutschland bekannt.

Die in Dänemark entdeckte Goldscheibe war Teil eines spektakulären Fundes, der etwa ein Kilogramm Gold enthielt. Darunter Medaillons und römische Münzen, die zu Schmuck verarbeitet wurden. Fundort war das Dorf Vindelev in Midjütland, nach dem der Schatz auch benannt ist.

Experten vermuten, dass der „Vindelev-Hort“ vor 1500 Jahren vergraben wurde. Entweder um ihn vor Feinden zu verstecken oder als Opfergabe zur Besänftigung der Götter. Nun ist bekannt, dass ein goldener ornamentaler Anhänger aus dem Hort die Inschrift „Er ist Odins Mann“ trägt.

Gemeint war damit wahrscheinlich ein bislang nicht näher identifizierter Herrscher oder König aus dem hohen Norden. „Es ist eine der am besten ausgeführten Runeninschriften, die ich je gesehen habe“, teilte Immer zu der bahnbrechenden Entdeckung mit.

„Jede Runeninschrift ist entscheidend dafür, wie wir die Vergangenheit verstehen“

Krister Vasshus, Spezialist für alte Sprachen, sagte, dass aufgrund ihrer Seltenheit „jede Runeninschrift entscheidend dafür ist, wie wir die Vergangenheit verstehen. Wenn eine Inschrift von dieser Länge auftaucht, ist das an sich schon erstaunlich.“

odin rune
Die Inschrift „Er ist Odins Mann“ ist über dem Kopf einer Figur auf diesem goldenen Brakteat zu sehen. (Foto: Arnold Mikkelsen, Dänisches Nationalmuseum)

„Sie gibt uns einige interessante Informationen über die religiösen Bezüge der Vergangenheit, was uns auch etwas über die Gesellschaft in der Vergangenheit verrät“, wird Vasshus im dänischen Fernsehen zitiert.

Während der Wikingerzeit, die von 793 bis 1066 dauerte, unternahmen die Nordmänner in ganz Europa groß angelegte Raubzüge und Eroberungen. Gerade auch im heutigen Großbritannien, wo sie kolonisierten und intensiv Handel betrieben.

Die Wikinger verehrten viele Götter, und jeder von ihnen hatte verschiedene Eigenschaften, Schwächen und Attribute. Klar ist: Odin war und ist Hauptgott der nordischen Mythologie, häufig mit Krieg, Kampf und Macht, aber auch mit Weisheit in Verbindung gebracht.

Auf dänischem Boden stammt die bisher älteste Inschrift zu Odin von einem Amulett, das im frühen 8. Jahrhundert aus einem Stück eines menschlichen Schädels gefertigt wurde. Seit diesem Mittwoch ist klar: Odin war schon deutlich früher der Gott.

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