Facebooktwitterpinterestrssinstagram

Bedenken wegen Umweltverschmutzung

Norwegischer Staatsfonds nimmt indischen Industrieriesen aus dem Portfolio

Der norwegische Staatsfonds, der größte seiner Art weltweit, hat den indischen Industriegiganten Bharat Heavy Electricals aus seinem Investmentportfolio entfernt, weil Bharat im großen Ausmaß die Umwelt belastet. Das teilte die Norges Bank, Zentralbank Norwegens, am Freitag mit.

Umweltbelastung Indien
Belastete Umwelt in Mumbai, Indien (Foto Arushi Saini)

Aktien von Bharat Heavy Electricals wurden entfernt, weil das Unternehmen ein Kohlekraftwerk in den Sundarbans baut. Die Sunderbans sind die größten Mangrovenwälder der Erde. Der „schöne Wald“, so lautet die deutrsche Übersetzung des bengalischen Wortes Sundarban, erstreckt sich über das Staatsgebiet von Bangladesch und den indischen Bundesstaat Westbengalen.

Der Fonds, etwa 852 Billionen Euro schwer, hat das chinesische Ölunternehmen PetroChina und die italienische Luft- und Raumfahrt-Unternehmensgruppe Leonardo wegen Korruptionsvorwürfen unter Beobachtung gestellt, teilte die Norges Bank mit, die den Fonds verwaltet.

Etwa gegen 65 Führungskräfte von PetroChina, börsennotiertes Unternehmen des chinesischen Energieriesen CNPC, wird wegen Bestechlichkeit in China, Kanada und Indonesien ermittelt.

Gegen Leonardo wird ebenso wegen Korruption ermittelt. Zum Teil wurden dem Unternehmen Korruptionsfälle zwischen 2009-2014 nachgewiesen.

Der Fonds, der weltweit etwa 9.000 Beteiligungen an Unternehmen besitzt, muss ethischen Grundsätzen folgen, die es ihm zum Beispiel verbieten, in Firmen zu investieren, die Atomwaffen produzieren, Tabakwaren, umweltschädigend handeln, gegen Menschenrechte verstoßen oder einen Großteil ihres Geschäftes mit Kohle bestreiten.

Damit befinden sich hunderte von Unternehmensgruppen, darunter Airbus, Boeing, British American Tobacco und Wal Mart, auf der Schwazen Liste des Fonds. Ein Dutzend Unternehmen stehen momentan unter Beobachtung.

Das norwegische Parlament hat im Juni 2015 beschlossen, nicht in Unternehmen zu investieren, die mehr als 30 Prozent ihres Geschäftes mit Kohle machen. Daraufhin wurden im Jahre 2016 die Anteile von 52 Kohle produzierenden Unternehmen abgestoßen, hauptsächlich auf dem amerikanischen und chinesischen Markt.

Während die einen diesen Vorstoß als einen großen Sieg für den Umweltschutz feierten, kritierten andere, dass die weltgrößten Kohleförderer – Anglo American, BHP Billiton und Glencore – davon nicht betroffen wurden, weil ihre anderen Geschäftsaktivitäten im Bergbau so groß sind, dass Kohleförderung unter die 30 Prozentmarke fällt.

Sie wollen diesen Beitrag teilen?

Facebooktwitterredditpinterestmail
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest

0 Comments
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen