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Essbare Insekten

Insekten erobern die Speisekarten finnischer Restaurants

Die Zucht von Insekten und ihr Verkauf als Nahrungsmittel sind in Finnland im Kommen. Vergangenen Herbst hat das finnische Land- und Forstwirtschaftsministerium verkündet, es werde eine bestimmte Interpretation der EU-Verordnung für essbare Insekten übernehmen, die in anderen Ländern bereits in Kraft getreten war. Daraufhin schossen einige Dutzend Grillenfarmen in Finnland aus dem Boden. Das berichtet heute Yle Uutiset auf ihrer Website.

Insektenpasta Grillenpulver
Insekten als Nahrungsmittel. Auf dem Teller: Pasta aus Grillenpulver. (Foto Pexels)

„Die Leute haben ein großes Interesse an Insektenzucht“, sagte Riina Keski-Saari, Leiterin der finnischen Agentur für Ernährungssicherheit, Evira, gegenüber Yle. „Die ersten Farmen wurden sehr schnell eröffnet, seitdem kommen stetig neue hinzu. Und zwar sowohl auf dem Lande wie in den Städten.“

Im selben Bericht schätzt Sami Vekkeli, Geschäftsführer von Nordic Insect Economy, dass sowohl riesige Zuchtanlagen, sowie kleine Familienbetriebe in Finnland ein Wachstum erleben werden.

„Momentan werden geschätzte 10.000 Kilo Insekten produziert. In einem Jahr werden es 100.000 Kilo sein, vielleicht sogar 200.000.“, sagt Vekkeli voraus.

Insekten finden den Weg in die Restaurants und Geschäfte


Yle berichtet, dass seit der Neuinterpretation der EU-Verordnung, Insekten sehr schnell ihren Weg in Verkaufsregale und auf die Speisekarten von Restaurants fanden.

Keski-Saari von Evira sagte: „Es war überraschend, wie schnell diverse Insektenprodukte auf den Markt kamen. Man kann bereits eine große Auswahl verschiedener Arten in den Geschäften finden.“

Für Insektenzüchter ist die Beliebtheit von Grillen, Heuschrecken und Mehlwürmern als Nahrungsmittel eine gute Sache. Yle berichtet von dem Betrieb der Familie Siikonen, dessen Auftragsbücher bis ins nächste Jahr gefüllt seien. Nach einigen Monaten kann man jedoch die langfristige Profitabilität von Insektenzuchtbetrieben nicht mit Sicherheit voraussagen.

Die Erwartungen des Familienbetriebs sind jedoch hoch. „Wir haben noch keinerlei Belege dafür, gehen aber davon aus, dass Insektenzucht weitaus profitabler sein wird als z.B. die Schweinezucht.“, sagt Kirsi Siikonen im Yle-Bericht.

Momentan ist die Zucht von Grillen und anderen Insekten lediglich ein Nebenerwerb für die Bauernfamilie Siikonen. Noch bleibt die Zucht von Getreide ihr Hauptbetätigungsfeld. Allerdings schließe die Familie nicht aus, dass sich die Einkommensverhältnisse in Zukunft deutlich Richtung Einnahmen durch Insekten verschöben.

Innerhalb der EU ist am 1. Januar 2018 durch Inkraftsetzung der europäischen Novel Food Verordnung Nr. 2015/2283 der Handel mit Insekten als Nahrungsmittel erleichtert worden.

ap

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