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Baltikum

Die Botschafter der baltischen Staaten rügen ZEIT ONLINE

Die Botschafter von Estland, Lettland und Litauen haben Anfang Januar gemeinsam einen Brief an ZEIT ONLINE verfasst, in dem die Redaktion gerügt wird, geschichtliche und völkerrechtliche Fakten in Berichten über die drei Staaten nicht korrekt dargestellt zu haben.

Die Online-Ausgabe der Wochenzeitung bezeichnete die drei Staaten in der Serie „Das Erbe der Sowjetunion“ als „Nachfolgestaaten der Sowjetunion“. Dies sei völkerechtlich inkorrekt, es habe nie einen freiwilligen Beitritt der Staaten zur Sowjetunion gegeben. Vielmehr sei die gewaltsame Annexion von den meisten westlichen Staaten, darunter Deutschland, völkerrechtlich nie anerkannt worden, so der Brief. Viele Geschichtsbücher bestätigen diese Sichtweise.

Nach Wiedererlangung der staatlichen Souveränität vor 25 Jahren traten die modernisierten Verfassungen der Vorkriegszeit wieder in Kraft. Dies verkörpere die staatsrechtliche Kontinuität der drei Staaten, heißt es in dem Brief weiter. Völkerrechtlich gesehen waren Litauen, Lettland und Estland nie Sowjetrepubliken, ebenso wenig entstanden sie in den 90er Jahren einfach so aus dem Nichts. Ergo sei es nicht richtig, von „Nachfolgestaaten“ zu sprechen.

Das litauische Außenministerium berichtet, dass sich die Redaktion von ZEIT ONLINE zu dem Fall bereits geäußert hat. Sie versprach, den historisch und im Sinne des internationalen Rechts inkorrekten Begriff nicht mehr zu verwenden.

Der genaue Wortlaut des Briefes

Brief Botschafter Zeit-Online

 

Bild-Quelle: https://twitter.com/DMatulionis/status/816950605256212480

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