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Berufsausbildung in englischer Sprache

Zu viele in Dänemark ausgebildete Fachkräfte verlassen das Land

Dänemark bot bisher hervorragende Ausbildungsmöglichkeiten in englischer Sprache. Wodurch vor allem ausländische Auszubildende in Scharen zur Berufsausbildung kamen. Doch das Problem ist, zu viele Absolventen englischsprachiger Programme verlassen das Land nach ihrer Ausbildung. Zum Nachteil der lokalen Wirtschaft.

Søren Pind
Dänemarks Bildungsminister Søren Pind. (Quelle News Øresund – Jenny Andersson)

Der dänische Bildungsminister Søren Pind findet, es sei eine zu große Zumutung an dänische Steuerzahler, die die Asubildungen finanzieren. In einer neulich ergangenen Pressemeldung kündigte er an, jede vierte Ausbildungsstelle in englischer Sprache zu streichen. Das wären 1.600 Stellen weniger als im Jahr 2015 noch angeboten.

Laut einer Studie des Ministeriums bleibt lediglich ein Fünftel der Berufsausbildungs-Absolventen englischsprachiger Programme in Dänemark. Der Rest verlässt das Land innerhalb zweier Jahre nach dem Abschluss.

Von denen, die im Land bleiben, streben die meisten eine Zusatzausbildung an oder ein aufbauendes Hochschul-Studium.

„Wir sehen, dass immer mehr ausländische Auszubildende und Studenten nach Dänemark kommen, um sich auf Kosten des Steuerzahlers ausbilden zu lassen. Zu wenige bleiben hinterher da, um zum Gedeih des Landes beizutragen. Darum müssen wir Zugangsbeschränkungen einführen.“, sagt Pind.

Weiterführende Ausbildungsprogramme in Dänemark sollen dem Wohle des dänischen Arbeitsmarktes dienen. Nur die wenigsten Programme unterstützten diesen Zweck, so der Minister.

Das Ministerium will nun die gleiche Untersuchung in den Bereichen der Hochschulausbildung (Bachelor- und Masters-Abschlüsse betreffend), mit besonderem Augenmerk auf ingenieurwissenschaftliche Studiengänge.

Schließlich will das Bildungsministerium die englischsprachigen Programme stärker auf die Bedürfnisse des dänischen Arbeitsmarktes ausrichten. Wie das geschehen soll, dazu will Søren Pind gemeinsam mit den Bildungseinrichtungen Lösungen erarbeiten.

Dass es sich für eine Gesellschaft nicht lohnt, Fachkräfte auszubilden, die mit ihrem erworbenen Wissen ins Ausland abwandern, ist nachvollziehbar. Allerdings kämen auch andere Varianten in Betracht, um den Nutzen für die dänische Gesellschaft zu erhöhen. So wäre es denkbar, generell kostenlose Ausbildungsprogramme nur unter der Prämisse zu gewähren, dass anschließend eine Mindestverweildauer in Dänemark garantiert wird. Sollte der Absolvent das Land früher verlassen wollen, sollte er die Kosten seiner Ausbildung zurück zahlen. Eine bloße Verkleinerung der Kursanzahl senkt zwar die Kosten, löst aber nicht das Problem des Fachkräftemangels.

 

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